Biodiversität am Premiumwanderweg 5

Lebensraum „Buchenwald Plesse“

Die Wälder rund um den Plesseturm wachsen auf dem „Deckel“ der Kalk-Schichtstufe. Sie werden durch Buchen bestimmt, es finden sich aber auch Hainbuchen und viele Edellaubhölzer wie Linde, Berg-Ulme und alle drei heimischen Ahornarten. Da diese Mischwälder licht sind und im Untergrund Kalk ansteht, sind sie sehr artenreich und wirken insbesondere im Frühling sehr bunt.

Vor allem fallen die großen Teppiche des Bärlauches auf, der einen intensiven Konblauchgeruch verströmt. Im Früh-Sommer kann man dann nicht selten die Türkenbundlilie oder den Wolfs-Eisenhut sehen und viele einheimische Vögel, wie z.B. den Buntspecht hören.

Tier- und Pflanzenwelt

Gelbes Windröschen

Das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) ist die seltenere Schwesterart des bekannten Buschwindröschen. Es wächst auf basenreichen Böden.




Gelber Eisenhut

Der seltene Gelbe Eisenhut (Aconitum lycoctonum) ist noch häufig am Wanderweg P5 zu entdecken.




Gefahrenhinweis: Alle Teile des Gelben Eisenhuts sind giftig. Pflücken Sie den Gelben Eisenhut unter keinen Umständen und vermeiden Sie jeglichen Kontakt. Wenden Sie sich im Notfall an den Giftnotruf unter +49 6131-19240.


Frühlings-Platterbse

Die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) sorgt mit ihren bunten Blüten für Farbtupfer in dem Wald.




Bärlauch

Im Frühling ist der Boden in den Wäldern auf der Plesse flächendeckend mit Bärlauch (Allium ursinum) bedeckt. Der charakteristische Knoblauchgeruch begleitet dann den Wanderer.



Buntspecht

Der charakteristische Ruf des Buntspechtes (als „tschik“ zu hören) ist oft im Wald zu hören. Alte Bäume dienen ihm als Niststätte.




Manns-Knabenkraut

Das Manns-Knabenkraut (Orchis mascula) ist eine Orchidee lichter Wälder.



Lebensraum „Plesse Hangkante“

Die Besonderheit der das Werratal begleitenden Berge sind die offenen Kalkfelsen und Kalkschutt-Halden an den Kanten der Schichtstufen. Sie sind eine der wenigen Stellen in der von Natur aus komplett mit Wald bedeckten mitteleuropäischen Landschaft, wo auch ohne das Zutun des Menschen kleinräumige waldfreie Lebensräume vorkommen. Deshalb und aufgrund ihrer wärmebegünstige Lage kommen hier sehr viele Arten zusammen vor, von denen viele in Deutschland hier ihrer nördlichsten Vorkommen haben.

An diesen Felskanten, insbesondere in der Nähe des Plesseturmes, hat man einen fantastischen Blick über das wanfrieder Werratal bis nach Eschwege.

Tier- und Pflanzenwelt

Graubindiger Mohrenfalter

Der Graubindige Mohrenfalter (Erebia aethiops) bewohnt trocken-warme Waldränder und kommt in Hessen fast nur noch an den steilen, felsigen Hängen über dem Werratal vor.



Zwergmispel

Die Zwergmispel ist ein Strauch (Cotoneaster interregimus), der an felsigen, wärmebegünstigten Standorten gedeiht.




Alpen-Distel

Die Alpen-Distel (Carduus defloratus) ist eine der großen floristischen Besonderheiten der Werratalregion: die Pflanze kommt hauptsächlich in den Alpen vor und hat – wie viele andere Arten – ihre nördlichsten Vorkommen in den Kalkfelsen und Schotterhalden über dem Werratal.


Hufeisenklee

Der Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) ist eine Art von nährstoffarmem Offenland über Kalk. Er ist Raupenfutterpflanze vieler schöner Bläulings-Tagfalterarten.



Blutroter Storchschnabel

Der Blutrote Storchschnabel (Geranium sanguineum) ist eine wärmeliebende Art eher südlicher Regionen und säumt Gebüsche und Wälder in trockenwarmen Lagen.



Astlose Graslilie

Die astlose Graslilie (Anthericum liliago) bewohnt offene, wärmebegünstigte Lebensräume und taucht die felsigen Schotterhalden der Werratalregion Anfang Juni in ein weißes Blütenmeer. Die große, schöne Lilie ist in Hessen gefährdet.



Rotes Waldvögelein

Das Rote Waldvögelein (Cephalanthera rubra) ist eine einheimische Orchidee, deren relative große Blüten an ein fliegendes Vögelchen erinnern. Ihre Bestände sind in Hessen gefährdet, da sie nur in lichten Waldrändern und Wäldern vorkommt.


Schwalbenwurz

Die Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) ist ein große Staude, die zu den Hundsgiftgewächsen gehört. Diese Pflanzenfamilie ist überwiegend in den Tropen beheimatet



Silberfleck-Perlmutterfalter

Der Silberfleck-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne) ist bundesweit in den letzten 20 Jahren stark zurück gegangen und in Hessen vom Aussterben bedroht (Rote-Liste-Status: 1). Es gibt nur noch wenige Orte, an den man ihn regelmäßig beobachten kann, die Waldsäume über den Kalkfelsen am ‚Grünen Band‘ entlang der hessisch-thüringischen Grenze gehören dazu.


Silbergrüner Bläuling

Der Silbergrüne Bläuling (Polyommatus coridon) lebt in blütenreichen Lebensräumen über Kalkgesteinen, seine Raupe ernährt sich von Hufeisenklee. Die Bestände des schönen Falters sind in Hessen gefährdet.