Stadtverwaltung
Grußwort des Bürgermeisters
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Gäste und Freunde der Stadt Wanfried,
im Namen der Stadt Wanfried heiße ich Sie auf unserer Webseite herzlich Willkommen und wünsche Ihnen viel Spaß beim „Durchklicken“. Die einzelnen, klar gegliederten Seiten mit tollen Bildimpressionen vermitteln Ihnen nicht nur viel Wissenswertes, Informatives und Aktuelles zur Stadt und ihrer imposanten über 1200-jährigen Geschichte, sie verdeutlichen auch das vielfältige Angebot und die vorhandene Infrastruktur, die für unsere Kleinstadt sehr beachtlich ist. Auch der Imagefilm veranschaulicht die Angebote unserer Stadt auf besondere Weise. Ein weiterer Klick, der sich lohnt. Versprochen!
Aber nicht nur auf der Webseite hat die Stadt Wanfried viel zu bieten. Generell laden Wanfried und die vier Stadtteile Altenburschla, Aue, Heldra und Völkershausen mit seinen insgesamt 4.200 Einwohnern stets zu einem Besuch zum Verweilen ein.
Eingebettet in eine sanfte Mittelgebirgslandschaft mit viel Wald und Natur liegt die Stadt Wanfried nicht nur im nordöstlichsten Teil Hessens direkt am Nachbarland Thüringen und bietet als Ort im grünen Werratal vielfältige touristische Möglichkeiten: Ob per Rad entlang der gut ausgebauten Fahrradwege, ob zu Fuß auf den ausgezeichneten Premiumwanderwegen mit herrlichen Aussichten oder auf dem Pferderücken, ob per Kanu auf der Werra, beim Schwimmen im Freibad mit einzigartigem Blick ins Werratal, beim Museumsbesuch, beim Indoorgolf, beim Besuch der Kultur- und Naturdenkmäler oder am Startplatz für Drachen- und Gleitschirmsportler, für jede Generation ist etwas dabei. Ausflugslokale und eine gute Gastronomie runden das Angebot ab. Aber auch als günstiger und ruhiger Wohnstandort in der Mitte Europas, zentral gelegen in der Mitte Deutschlands bietet sich unsere Stadt Wanfried an. Wir haben sie noch, die gute und preisgünstige Infrastruktur, die Wanfried liebens- und lebenswert macht. Ob als Gast, als Besucher oder als Neubürger, Sie alle sind uns herzlich Willkommen, wann immer Sie auch den Weg zu uns finden. Wir freuen uns auf Sie!
Mit herzlichen Grüßen aus der „fachwerkbunten“ Hafenstadt Wanfried an der Werra
Ihr
Wilhelm Gebhard
Bürgermeister
Stadtportrait
Herzlich willkommen in der Stadt Wanfried im grünen Werratal.
Lassen Sie sich auf unseren Internetseiten von dem vielfältigen Freizeitangebot für Ihren nächsten Urlaub, Ihre Kurzreise oder Ihren Geschäftsbesuch inspirieren – eine Stadt mit Geschichte und Tradition in der Mitte Deutschlands.
Die Stadt liegt im Osten des nordhessischen Werra-Meißner-Kreises direkt an der Landesgrenze zu Thüringen. Sie befindet sich im Tal der Werra nordöstlich des Schlierbachswalds; nordöstlich von Wanfried schließt sich jenseits der Landesgrenze der thüringische Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal an. Die hessische Mittelstadt Eschwege liegt etwa 11 km flussabwärts im Westen. Weitere Städte in der Nähe sind Mühlhausen/Thüringen etwa 25 km östlich und Eisenach etwa 28 km im Südosten. Wanfried ist die östlichste Stadt Hessens. Nach dem Wegfall der innerdeutschen Grenze liegt Wanfried ziemlich exakt in der Mitte Deutschlands.
Wanfried grenzt im Norden an die Gemeinde Geismar, Ortsteil Döringsdorf (Landkreis Eichsfeld, Thüringen), im Osten an die Gemeinde Südeichsfeld im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen, im Südosten und Süden an die Stadt Treffurt (im thüringischen Wartburgkreis), sowie im Westen an die Stadt Eschwege und die Gemeinde Meinhard, Ortsteil Frieda (beide im Werra-Meißner-Kreis).
Die Stadt besteht aus den Stadtteilen: Kernstadt Wanfried, Altenburschla, Aue, Heldra mit Siedlung Bahnhof Großburschla und Völkershausen mit dem Gut Marienhof.
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit Oktober 2007 Wilhelm Gebhard (CDU). Er setzte sich mit 51,7 % gegen seinen Vorgänger Otto Frank (SPD) durch, der seit 1989 amtierte. Bei der Wiederwahl im Mai 2013 war Gebhard einziger Kandidat. Er wurde mit 92,52 % im Amt bestätigt. Im Mai 2019 setzte sich Gebhard mit 82,4 % gegen seinen Herausforderer Matthias Philipp (unanhängig – unterstützt von der SPD) durch.

Stadtwappen
Blasonierung: „In silber ein rotes Feld im Herzbereich des Schildes. Davor die Büste eines gerüsteten Ritters.“
Wappenbegründung: Schon das älteste bekannte Siegel von 1578 zeigte einen Ritter. Es kann sich hier um eine Rolandsfigur handeln, die hier als Zeichen der Gerichtsstätte, in das Wappen kam. Es ist jedoch auch eine ortseigene Wappenbildung denkbar, demnach steht der Ritter als Friedenswahrer (Wahr’n Fried) in der ständig umkämpften grenznahen Stadt.
Verkehr
Durch das an der Deutschen Fachwerkstraße liegende Wanfried führen die Bundesstraßen B 249 und B 250.
Wanfried lag an der 1700 eingerichteten Fahrpostroute Leipzig–Kassel im Rahmen der Fernpostlinie Moskau–Amsterdam. Nachdem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Bedeutung der Werraschifffahrt mehr und mehr zurückging und sich der Gütertransport zunehmend auf die Schiene verlagerte, wurde Wanfried im Jahre 1902 an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die 1902 in Betrieb genommene Bahnstrecke Schwebda–Wartha verband Wanfried mit Eschwege im Westen sowie Treffurt, Creuzburg und Eisenach im Süden. Am 3. Juli 1945 wurde wegen der Grenzziehung der Verkehr zwischen Heldra und Treffurt eingestellt. Auf der Strecke Schwebda–Wanfried wurde der Personenverkehr am 31. Mai 1981 beendet, der Güterverkehr nach Wanfried endete am 1. Oktober 1994, die kaum noch genutzte Weiterführung nach Großburschla war schon am 23. Mai 1993 eingestellt worden. Die Gleise in und um Wanfried wurden bis 1998 abgebaut, zwischen Wanfried und Altenburschla wird die Trasse heute als Radweg genutzt.
Bildung
Die Stadt verfügt über eine Grundschule (Gerhart-Hauptmann-Schule) und eine Integrierte Gesamtschule (Elisabeth-Selbert-Schule), welche seit dem Schuljahr 2006/07 als Außenstelle der Eschweger Anne-Frank-Schule fungiert.
Fachwerk und Hafenstadt
Ein Hafen hier im Binnenland? Wanfrieds sichtbare Historie ist im- posant: Einst war der Hafen, die Schlagd, Endpunkt der Weser-Werra-Schifffahrt und bedeutender Umschlagplatz für Waren von und nach Südosteuropa. Noch heute künden prächtige Kauf- mannshäuser von dieser Blütezeit. Wanfried ist eine der Perlen an der Deutschen Fachwerkstraße – Regional- strecke »Vom Harz zum Thüringer Wald«. Zahlreiche verzierte Fachwerkhäuser mit wunderschönen Flachschnitzereien machen den Reiz eines Stadtspazierganges aus.
Naturschatz im Werratal
Wanfried liegt im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land im Werratal und ist geradezu ideal, die Natur mit allen Sinnen zu genießen! Die Premium-Rundwanderwege P5 Plesse, P6 Heldrastein und P12 Mainzer Köpfe sowie der Rundwanderweg Auscher Blick laden ein, das gesamte Stadtgebiet zu Fuß zu erkunden. Ein Stück deutsch-deutsche Geschichte ist unweit des Stadtteils Heldra noch gegenwärtig. Der Turm der Deutschen Einheit auf dem Heldrastein, das kleine Grenz- informationszentrum auf der Hüneburg und die Agentenschleuse sind interessante Relikte aus der Zeit der innerdeutschen Grenze. Das Grüne Band und die Natur- schutz-/FFH-Gebiete (Schutzgebietsnetz Natura 2000 der EU) mit dem Wasserfall im Elfengrund, den artenreichen Kalkbuchenwäldern, Muschelkalkfelsen und Kalk- magerrasen sorgen für eine besondere Orchideenvielfalt. Wildkatze, Wanderfalke, Uhu, Eisvogel und viele Schmetterlingsarten sind hier zu Hause. Alle Wanderwege um Wanfried herum haben eines gemeinsam, Wälder und Wiesen und Ausblicke über Ausblicke erfreuen das Auge des Wanderers zu jeder Jahreszeit.
Wanfried ist ideal – hier können Sie Ihren persönlichen Urlaubsmotiven in vielfältiger Weise frönen. Am Werratal-Radweg (290 km), am Hessenradweg R5 (220 km) und am Iron Curtain Trail (9.950 km) gelegen, ist Wanfried einfach ideal für Pedalritter. Gemütliche Radtouren mit besten Einkehrmöglichkeiten sind beliebt bei Familien und Genussradlern. Direkt am Werratal-Radweg gelegen – in Verlängerung der historischen Schlagd im Ortskern Wanfrieds. Paddeln Sie auf der Werra! Es ist ein besonderes Erlebnis, das 2 Werratal aus dieser Perspektive zu erleben und immer wieder anzulanden an den zahlreichen Bootsanlegern.
Starten Sie im Nordic-Walking- Park, planen Sie einen Ausritt von den Gutshöfen aus oder einen Besuch des idyllisch gelegenen Freibades mit Wasserrutschen. Die Symbolfigur Wanfrieds, der Brombeermann mit seinen Elfen und Zwergen, lädt zum Feiern ein. Besuchen Sie das traditionelle Heimat- und Schützenfest mit Vogelschießen, die Kirmes- veranstaltungen in den Stadtteilen, das Winteraustreiben, das Weinfest, Rad und Fun oder den Weihnachtsmarkt – Spaß gibt es hier allemal.
Industrie
Eine Großdruckerei, Produktion und Vertrieb von Orthopädie- und Wellnessprodukten, Herstellung medizinischer Instrumente, Energieversorgung, Werkzeugbau, Metallverarbeitung.
Handwerk
Zahlreiche mittelständische Handwerksbetriebe unterschiedlicher Branchen.
Landwirtschaft
Getreide- und Hackfruchtanbau, Rindvieh- und Schweinehaltung, Gärtnereien in den Stadtteilen Altenburschla und Heldra.
Wanfried und Altenburschla sind staatlich anerkannte Erholungsorte. Altenburschla und Völkershausen waren Bundessieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Heldra wurde 2003 Landessieger im Wettbewerb „Unser Dorf“ und errang 2004 eine Silbermedaille im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“.
Versorgung
Kernstadt
Drei Lebensmittelmärkte (EDEKA – Neukauf, Rewe, Aldi), Getränkemärkte, Landfuxx-Markt, Metzgereien, Backwaren, Wochenmarkt, Friseurgeschäfte, Elektro- und Haushaltswarengeschäft, Drogeriemarkt, zwei Optikergeschäfte, Uhren und Schmuckwaren, Floristikfachgeschäfte; Kfz-Werkstätten, Fahrrad- und Gartengeräte-Markt, drei Bankfilialen, Hotels, Gaststätten, Eiscafé.
Vier Ärzte für Allgemeinmedizin, eine Internistin und Ärztin für Naturheilverfahren Akupunktur, zwei Zahnärzte, Apotheke, Pflegeheim, Pflege- und Betreuungsdienste, Massagepraxen, Physiotherapie, Solarium, Tierarzt.
Stadtteile
Friseurgeschäft in Heldra, Landgasthof Gemeindeschänke Altenburschla, Gaststätte und Gasthof „Im Kleegarten“ in Heldra, Gaststätte in Völkershausen.
Stadtteile Wanfried
Altenburschla
Altenburschla liegt umrahmt von bewaldeten Bergen im lieblichen oberen Werratal. Sein Dorfanger in der Ortsmitte mit der erhaltenen steinernen Thing- und Gerichtsstätte von 1688 ist umgeben von allen wichtigen Gebäuden des Ortes, Pfarrhaus, Kirche, Gemeindeschänke, Dorfgemeinschaftshaus mit Kindergarten und Gästehaus.
Im Jahre 860 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, wird der Ort 874 Fuldaisches Besitztum und 1365 an Hessen verkauft. Die Kirche von 1362 wird 1564 erneuert und bekommt einen Turm. In den großen Kriegen des 17., 18. und 19. Jahrhunderts wird der Ort infolge seiner Grenzlage zum thüringischen Westergau wiederholt von durchziehenden Truppen besetzt und geplündert. Durch die Grenzziehung nach dem 2. Weltkrieg wird Altenburschla wieder einmal Grenzdorf und bleibt es, umgeben im Osten, Süden und Westen von der bis zum November 1989 undurchlässigen innerdeutschen Grenze.
Die Geschlossenheit von Altenburschlas Ortsbild vermittelt einen gepflegten Gesamteindruck mit seinen blumengeschmückten, schönen alten Fachwerkhäusern. Altenburschla ist staatlich anerkannter Erholungsort, ausgezeichnet mit Gold- und Silbermedaille und dem Ehrenpreis der Deutschen Gartenbaugesellschaft als Landes- und Bundessieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ in den Jahren 1959 bis 1973.
Aue
Dort, wo das untere Werratal sich auszubreiten beginnt, liegt – im Süden von den Hängen des Schlierbachswaldes abgegrenzt – der Stadtteil Aue. Der Ort wird 1128 erstmalig urkundlich erwähnt. Jedoch gibt es Hinweise, dass die eigentliche Gründung des Dorfes Aue – damals Owa genannt – bereits um das Jahr 900 unterhalb des Solberges erfolgt sein muss.
Die früher in Aue ansässigen Adelsgeschlechter „von der Aue“ (bis 1380), „von Hornsberg“ (1424 – 1435), „von Eschwege“ (ab 1435) und das Cyriakusstift in Eschwege waren eng mit der Geschichte des Dorfes verbunden. Die Jahrhunderte andauernden Streitigkeiten um den Besitz der Güter zwischen den Landgrafen von Hessen und Thüringen fanden erst 1436 ein Ende, als Aue endgültig an Hessen fiel.
Zeugen jener Zeitepoche sind einige heute noch erhaltene Baudenkmäler und zwar die Ruine einer Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert, das 1576 erbaute Schloss derer „von Eschwege“ und die ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert stammende und später erweiterte Kirche, die durch ihre besondere Lage das Dorfbild entscheidend mitprägt.
Neben schmucken Fachwerkhäusern haben sich Neubauten in das moderner gewordene Gesamtbild harmonisch eingefügt. Im Rahmen der verbesserten Infrastruktur und einer sinnvollen Freizeitgestaltung stehen u.a. Dorfgemeinschaftshaus, Kinderspielplätze, eine Turnhalle mit Kegelbahn und ein gut angelegter Sportplatz zur Verfügung.
Heldra
Die Geschichte des Fachwerkdorfes Heldra ist weit über 1.100 Jahre alt. Wir finden es erstmalig in der Urkunde aus dem Jahre 874 unter dem Namen Heldron erwähnt.
Die Schwierigkeiten und Probleme als Grenzgemeinde sind dem Dorf schon damals in die Wiege gelegt worden. Hier berührten sich die Grenzen der alten Stämme der Hunnen, Chatten und Hermanduren. Später war es Grenzgebiet zwischen Franken und Sachsen, danach zwischen dem Königreich Preußen und Kurhessen.
Das alte Heldra breitete sich ursprünglich um die ehemalige Feldmühle aus. Etwa zu Beginn des 15. Jahrhunderts verließen die Bewohner des damaligen „Hellerbach“ ihren bisherigen Standort und siedelten sich um die Hellerburg nahe der Werra an. Grund dafür ist wahrscheinlich gewesen, dass der Ort aufgrund der nahen Heerstraße häufig teilweise zerstört worden war. Der 30jährige Krieg brachte wieder Angst und Schrecken nach Heldra. Nach Kriegsende lebten nur noch 15 Familien und 6 Witwen in dem Ort.
In Heldra befinden sich die Geburtshäuser der Familien der geschichtlich bekannten Persönlichkeiten August Hermann Francke und Friedrich Wilhelm von Steuben. Der Theologe und Pädagoge August Hermann Francke (1663 – 1727, Vertreter des Pietismus) hatte ein ganzes Netz von Schulen, Waisenhäusern, Lehrer-Seminaren u.v.m. gegründet, heute bekannt als Franckesche Stiftung in Halle. General Friedrich Wilhelm von Steuben (1730 – 1794) führte an der Seite von George Washington, dem späteren Amerikanischen Präsidenten, den Freiheitskampf siegreich gegen die Engländer.
Eng mit dem Namen Heldra ist das über dem Werratal liegende Felsmassiv des Heldrasteins verbunden. Der Heldrastein, 503 m über dem Meeresspiegel, Krone des Werratals genannt, ist einer der schönsten Aussichtspunkte Mitteldeutschlands. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis zur Wartburg, dem Thüringer Wald, zur Wasserkuppe in der Rhön und im Norden bis zum Harz.
Völkershausen
Der kleinste Stadtteil Wanfrieds blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. 876 erstmals urkundlich erwähnt, bietet der reizvoll am Fuße des Schlierbachswaldes gelegene Ort seinen Gästen heute viel Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: Ausgedehnte Wanderwege in der waldreichen Umgebung, Reit- und Angelgelegenheiten.
1978 errang Völkerhausen den Landessieg, 1979 sogar den Bundessieg im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Der malerische Ort mit seinen Fachwerkgebäuden, dem Rittergut und der Kirche mit dem Turm aus dem 14. Jahrhundert ist wahrscheinlich noch älter als 1.100 Jahre. In der Kirche fand man bei Umbauarbeiten eine Hufeisenapsis, die aus der Zeit des Bonifatius stammt.
Gern kommen Fremde nach Völkershausen, viele verbringen regelmäßig ihre Ferien in dem kleinen Ort an der Werra.
Stadtgeschichte
Wanfried – eine Stadt mit Geschichte und Tradition
Die Kleinstadt Wanfried hat etwa 4.500 Einwohner. Im Zuge der kommunalen Neugliederung haben sich die Gemeinden Altenburschla, Aue, Heldra und Völkershausen der Stadt angeschlossen.
Vor 1.200 Jahren wurde Wanfried als „In wanen In Riden“ in einer Schenkungsurkunde an das Bistum Würzburg zum ersten Male erwähnt. Wahrscheinlich war die Ansiedlung damals nur ein kleines Fischerdorf, das jedoch schon längere Zeit bestanden hatte, denn vorgeschichtliche Funde weisen eindeutig darauf hin, dass das Werratal bei Wanfried bereits vor 3.000 Jahren stein- und bronzezeitlicher Siedlungsraum war.
Wanfried gehörte zunächst zu Thüringen. Erst 1306 kaufte Landgraf Heinrich I. Wanfried für Hessen an. In der Folgezeit war Wanfried immer wieder Streitpunkt zwischen Hessen und Thüringen. 1431 kam es endgültig zu Hessen.
Danach konnte sich Wanfried der Gunst seiner Lage erfreuen. Als Endhafen der Weser-Werra-Schifffahrt wurde es zum Mittelpunkt des Handels zwischen Thüringen, den sächsischen Herzogtümern, Bayern und Bremen. Wanfried hatte als Warenumschlagplatz eine hervorragende Bedeutung und galt als wirtschaftlicher Vorposten der Reichsstadt Mühlhausen. Der Flusshandel brachte Reichtum und Wohlstand in den Ort.
Bereits zur Zeit des Landgrafen Philipp des Großmütigen, der 1526 die Reformation in Hessen beschließen ließ, hatte der Ort Wanfried – dem alten Wanfrieder Salbuch zufolge – viele städtische Einrichtungen, doch erst im Jahre 1608 erhob Landgraf Moritz Wanfried zur Stadt und verlieh ihr Marktgerechtigkeit. Handel und Handwerk erlebten danach einen enormen Aufschwung. Überregionale Bedeutung erlangte vor allem das Töpferhandwerk. Im 17. und 18. Jahrhundert unterhielt die Stadt weit reichende Handelsverbindungen nach Süd- und Ostdeutschland, ja bis nach Polen und Russland. Historische Fachwerkhäuser – unter ihnen besonders bemerkenswert das Rathaus, die „Alte Post“, das „Keudellische Schloss“, der „Schwan“, die „Klauskirche“ und die Schlagdhäuser – sind Zeugen dieser Zeit. Dem allgemeinen Aufstieg setzte der 30-jährige Krieg ein vorläufiges Ende. Von den Folgen dieses Krieges erholte sich die Stadt nur langsam.
1627 wurde Wanfried dem Herrschaftsbereich der Rotenburger Quart einverleibt und etwa einhundert Jahre später zur Residenz der katholischen Seitenlinie Hessen-Rheinfels-Wanfried erwählt. 1693 zog Landgraf Karl als Gründer der Linie im Wanfrieder Schloss ein. Die Söhne Karls, Wilhelm und Christian lebten dort bis zum Erlöschen der Linie im Jahr 1755.
1806 verlor auch Hessen seine Selbstständigkeit und wurde Teil des neugegründeten Königreiches Westfalen. Die Werra-Schifffahrt kam durch die Kontinentalsperre völlig zum Erliegen. Als Ersatz für den Ausfall des Schiffereigewerbes entstand danach eine aufblühende Industrie.
Es wurden eine Zigarrenfabrik, eine Wollkämmerei und eine Steindruckerei, aus der die heutige Firma „Wanfried-Druck“ hervorging, gegründet. Außerdem gab es eine Ziegel- und Kalkbrennerei, eine Tuchfabrik, eine Lohgerberei, eine Brennerei und eine Wollspinnerei. 1936 erfolgte der Bau der Spinnhütte, in der sich die spätere Firma „Bode-Strickmode“ befand.
Aufgrund des nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges einsetzenden Flüchtlingstromes erhöhte sich die Einwohnerzahl von 2.700 im Jahre 1939 auf ca. 4.100 im Jahre 1945. Durch die Teilung Deutschlands und die Zonengrenze sind die gewachsenen wirtschaftlichen Verbindungen nach Osten weggefallen. Diese Umstände brachten erhebliche Probleme für die Stadt mit sich. Die Wohnungsnot musste bewältigt werden; Industrie und Handel mussten sich neu orientieren.
Wanfried wusste sich aber auch als Zonengrenzstadt zu behaupten. Gute Einrichtungen auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet sind der Beweis für eine kontinuierliche Weiterentwicklung.
Nach dem Wegfall der innerdeutschen Grenze liegt Wanfried ziemlich exakt in der Mitte Deutschlands.