Einbahnstraßenregelung in den Straßen Ringstraße und Ottilienstraße

Im Rahmen eines Verkehrsversuchs wurden die Straßen Ringstraße und Ottilienstraße im März 2018 zu Einbahnstraßen eingerichtet. Die verkehrsrechtliche Anordnung erfolgte am 12. März 2018. Vorausgegangen war eine Beteiligung der betroffenen Anwohner im Rahmen einer Anwohnerversammlung. Alle Beteiligten stellten gleichermaßen fest, dass sich in beiden Straßen etwas ändern müsse. „In den betroffenen Bereichen beider Straßen nutzten die Anwohner und in der Ringstraße zudem die Mitarbeiter der Kindertagesstätte sowie die Eltern der Kita-Kinder je eine Hälfte der Straße durchgängig als Parkraum. „Begegnungsverkehr war in diesen Bereichen nur über ein Ausweichen auf die Gehwege möglich, was wiederum eine große Gefahr dargestellt hat“, wie Bürgermeister Wilhelm Gebhard betont. Die betroffenen Bewohner und Anlieger der Ottilienstraße und der Ringstraße (ab Einmündung der Straße Vor dem Gatter) haben daher dem Verkehrsversuch mit großer Mehrheit zugestimmt. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass entsprechende Verkehrsmessungen durchgeführt werden, die die Anzahl der Fahrzeuge und die gefahrenen Geschwindigkeiten festhält.

Die entsprechenden Messungen fanden vor und nach der Einrichtung der Einbahnstraßenregelung statt. Insgesamt wurden drei Messungen vom Ordnungsbehördenbezirk durchgeführt:

Eine Messung erfasste die Anzahl der Fahrzeuge und die gefahrenen Geschwindigkeiten in beide Fahrtrichtungen und die beiden anderen Messungen erfolgten im Rahmen der Einbahnstraßenregelung. „Der Verkehr in der Ringstraße hat etwas abgenommen, ist jedoch im Vergleich zur Ottilienstraße noch immer deutlicher stärker ausgeprägt“, wie Gebhard die Ergebnisse zusammenfasst. „Vor der Einbahnstraßenregelung waren es werktags täglich 1200 Fahrzeuge in der Ringstraße und 500 Fahrzeuge in der Ottilienstraße. Nach der Einbahnstraßenregelung sind es noch ca. 1100 Fahrzeuge in der Ringstraße und 600 in der Ottilienstraße. Bei den Geschwindigkeiten bleibt festzuhalten, dass in der Ottilienstraße die vorgegebene Geschwindigkeit von 30 km/h häufiger überschritten wird als in der Ringstraße. Das haben alle Messungen, auch bereits vor der Einbahnstraßenregelung, durchgängig ergeben. Die Stadt Wanfried wird hierzu weitere Maßnahmen ergreifen.

In einer erneuten Anwohnerversammlung stellte Bürgermeister Wilhelm Gebhard den Bewohnern beider Straßen die Ergebnisse des einjährigen Verkehrsversuchs vor. Insgesamt nahmen leider nur 15 Bewohner an der Anwohnerversammlung teil. Die Anwesenden werteten die geringe Teilnahme mit allgemeiner Akzeptanz der neuen Regelung. Aber auch die Teilnehmer der zweiten Anwohnerversammlung waren insgesamt zufrieden mit der Einbahnstraßenregelung. Eine zusätzliche Tempo-30-Zonen-Beschilderung in der Ottilienstraße und die Einrichtung einer Kurzparkzone auf dem Parkplatz des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses wurden angeregt. Gemeinsam legte man fest, dass die Einbahnstraßenregelung nunmehr endgültig eingerichtet bleibt. „Das freut insbesondere uns von der Kita“, so die Leiterin Silke Koch. „Seit einigen Jahren haben wir auf die teilweise prekäre Verkehrssituation hingewiesen. Besonders wenn sich der Busverkehr vor unserer Kita begegnet ist, ging fast nichts mehr. Wir sind jetzt dankbar, dass eine gute Lösung gefunden werden konnte und wir zudem die Parkflächen ohne schlechtes Gewissen nutzen können “, so Koch. Auch Ute Baden als Anwohnerin der Ottilienstraße ist zufrieden mit der neuen Regelung. „Alles habe sich eingespielt und die Gefahren, die sich aus dem Begegnungsverkehr ergeben haben, sind durch die Einbahnstraßenregelung weg“, so Baden.

Kurz nach Einrichtung der Einbahnstraßenregelung erhielt Gebhard den Vorschlag, Radfahrern trotz Einbahnstraße das Fahren in beiden Richtungen zu ermöglichen. Mittels entsprechender Beschilderung konnte auch das flexibel und schnell umgesetzt werden.

Gebhard, der in seiner Funktion auch noch als Leiter der örtlichen Ordnungsbehörde fungiert, zeigt sich ebenfalls zufrieden mit der neuen Regelung. „Die betroffenen Anwohner wurden beteiligt und mitgenommen, das Vorgehen war transparent, es wurde demokratisch entschieden und die Gefahren wurden beseitigt“, so Gebhard abschließend.