Noch bis zum 10. April haben die Anlieger der Marktstraße Gelegenheit, einen Fragebogen auszufüllen und an die Stadtverwaltung zurückzugeben. Am 25. März haben dazu alle Objekteigentümer, Bewohner und Gewerbetreibende in der Marktstraße ein Anschreiben und einen Fragebogen vom Magistrat erhalten. Die Meinung der unmittelbar Betroffenen ist den Gremien der Stadt im weiteren Entscheidungsprozess sehr wichtig. Vor allem die Anlieger der Marktstraße sollen ein gehöriges Wort zur Zukunft der Marktstraße mitreden, so die Meinung des Magistrats, da sie die Situation der leidgeprüften Straße am besten kennen und am ehesten einen Vergleich und eine Einschätzung zur Situation vor und während des Verkehrsversuchs geben können. „Sie leben, wohnen oder arbeiten dort und können zur Marktstraße sicherlich weitere konstruktive Anregungen/Vorschläge einbringen, die eventuell in den Bürgerbeteiligungsformaten vor dem Verkehrsversuch noch nicht zur Sprache kamen“, so Bürgermeister Wilhelm Gebhard. In einem Begleitschreiben weist der Magistrat auf die besondere Herausforderung der Zukunftsgestaltung der Innenstadt hin. Sie fit für die Zukunft zu machen, ist eine wesentliche Aufgabe der Stadtentwicklung. Dabei steht die Marktstraße im Fokus der Betrachtung. Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart wurde und wird der Ruf immer wieder laut, die Attraktivität der Marktstraße zu verbessern. Wesentliches Merkmal der mangelnden Attraktivität seien beispielsweise viele verwaiste Schaufenster. Von 32 Ladenlokalen sind aktuell 18 leerstehend. Um die Attraktivität der Marktstraße zu steigern, was immer wieder allgemeiner Tenor ist, sollten vor allem auch die leeren Ladenlokale betrachtet werden. Sie benötigen dringend eine Zukunftsperspektive. Aufgrund des deutlich veränderten Einkaufverhaltens bieten sich einige Ladenlokale leider nicht mehr für Gewerbe jedoch bspw. als barrierefreier Wohnraum an. Das sei bei der ehemaligen Fleischerei Dierks oder bei Brombeermann’s Griffelstube bereits positiv umgesetzt worden. Auch der ehemalige Wanfrieder Hof mit Tagespflege und betreuten Wohneinheiten im 1. OG ist ein Gewinn für die Marktstraße und zeigt, was möglich ist. Nachfrage nach weiterem barrierefreien Wohnraum in der Marktstraße und damit verbundene Investitionen werden jedoch nur ausgelöst, wenn der Verkehr weniger wird und beruhigt ist. Davon würde auch die bereits vorhandene Gastronomie profitieren, so die Meinung. Auf Landkreisebene bemüht man sich aktuell, einen Masterplan „Wohnen“ zu erarbeiten. Der Masterplan Wohnen behandelt im Schwerpunkt u.a. das Thema:
Das zeigt, dass Wanfried mit dem Ansatz nicht ganz falsch liegt.
Aus dem Ergebnis der Befragung erhoffen sich die politischen Gremien neue Erkenntnisse und konstruktive Anregungen. Der Magistrat weist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass die im Verkehrsversuch getroffenen Maßnahmen (Pflanzkästen, Parkflächen, Sitzgruppen, Markierungen auf der Fahrbahn usw.) provisorische Maßnahmen sind und keinesfalls als endgültige Lösung gesehen werden sollen. Sofern an der Umgestaltung der Marktstraße gemeinsam festgehalten wird, sind kreative, zielführende und optisch ansprechende Gestaltungsvorschläge aus den Reihen der Bevölkerung und der Lenkungsgruppen erwünscht und gern gesehen. Die bisherigen Maßnahmen stellen dafür sicherlich eine gute Diskussionsgrundlage dar. „Man steht somit nun an einem wichtigen Punkt, an dem die Meinungen und Erfahrungen mit dem Verkehrsversuch sowie zur Zukunft der Innenstadt eine wesentliche Rolle spielen“, so Bürgermeister Wilhelm Gebhard, der nochmals betont, dass es jetzt im Wesentlichen auf die Anlieger der Marktstraße ankommt. „Egal, für welchen Weg wir uns zukünftig entscheiden, wollen wir den Weg finden, der eine größtmögliche Akzeptanz erreicht“. Um sicher zu stellen, dass ausschließlich berechtigte Personen an der Fragebogenaktion teilnehmen, wurden die Fragebögen mit einem Dienstsiegel der Stadt Wanfried versehen.