Lebensraum „Plesse Hangkante“
Die Besonderheit der das Werratal begleitenden Berge sind die offenen Kalkfelsen und Kalkschutt-Halden an den Kanten der Schichtstufen. Sie sind eine der wenigen Stellen in der von Natur aus komplett mit Wald bedeckten mitteleuropäischen Landschaft, wo auch ohne das Zutun des Menschen kleinräumige waldfreie Lebensräume vorkommen. Deshalb und aufgrund ihrer wärmebegünstige Lage kommen hier sehr viele Arten zusammen vor, von denen viele in Deutschland hier ihrer nördlichsten Vorkommen haben.
An diesen Felskanten, insbesondere in der Nähe des Plesseturmes, hat man einen fantastischen Blick über das wanfrieder Werratal bis nach Eschwege.
360° Panorama
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Tier- und Pflanzenwelt
Graubindiger Mohrenfalter
Der Graubindige Mohrenfalter (Erebia aethiops) bewohnt trocken-warme Waldränder und kommt in Hessen fast nur noch an den steilen, felsigen Hängen über dem Werratal vor.
Zwergmispel
Die Zwergmispel ist ein Strauch (Cotoneaster interregimus), der an felsigen, wärmebegünstigten Standorten gedeiht.
Alpen-Distel
Die Alpen-Distel (Carduus defloratus) ist eine der großen floristischen Besonderheiten der Werratalregion: die Pflanze kommt hauptsächlich in den Alpen vor und hat – wie viele andere Arten – ihre nördlichsten Vorkommen in den Kalkfelsen und Schotterhalden über dem Werratal.
Hufeisenklee
Der Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) ist eine Art von nährstoffarmem Offenland über Kalk. Er ist Raupenfutterpflanze vieler schöner Bläulings-Tagfalterarten.
Blutroter Storchschnabel
Der Blutrote Storchschnabel (Geranium sanguineum) ist eine wärmeliebende Art eher südlicher Regionen und säumt Gebüsche und Wälder in trockenwarmen Lagen.
Astlose Graslilie
Die astlose Graslilie (Anthericum liliago) bewohnt offene, wärmebegünstigte Lebensräume und taucht die felsigen Schotterhalden der Werratalregion Anfang Juni in ein weißes Blütenmeer. Die große, schöne Lilie ist in Hessen gefährdet.
Rotes Waldvögelein
Das Rote Waldvögelein (Cephalanthera rubra) ist eine einheimische Orchidee, deren relative große Blüten an ein fliegendes Vögelchen erinnern. Ihre Bestände sind in Hessen gefährdet, da sie nur in lichten Waldrändern und Wäldern vorkommt.
Schwalbenwurz
Die Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) ist ein große Staude, die zu den Hundsgiftgewächsen gehört. Diese Pflanzenfamilie ist überwiegend in den Tropen beheimatet
Silberfleck-Perlmutterfalter
Der Silberfleck-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne) ist bundesweit in den letzten 20 Jahren stark zurück gegangen und in Hessen vom Aussterben bedroht (Rote-Liste-Status: 1). Es gibt nur noch wenige Orte, an den man ihn regelmäßig beobachten kann, die Waldsäume über den Kalkfelsen am ‚Grünen Band‘ entlang der hessisch-thüringischen Grenze gehören dazu.
Silbergrüner Bläuling
Der Silbergrüne Bläuling (Polyommatus coridon) lebt in blütenreichen Lebensräumen über Kalkgesteinen, seine Raupe ernährt sich von Hufeisenklee. Die Bestände des schönen Falters sind in Hessen gefährdet.