„Es zählt, was Du willst“. Unter diesem Motto findet der diesjährige „Girls‘ Day“ statt, deren Initiatoren eine klischeefreie Berufswahl fordern. Auch die Stadt Wanfried unterstützt diesen jährlichen Aktionstag und freut sich, zwei jungen Mädchen einen Einblick in die männerdominierte Arbeit des städtischen Bauhofs geben zu können. Bürgermeister Wilhelm Gebhard und Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Thomas freuen sich über das Interesse von Hannah Beckmann und Sahra Choukeir. Sie waren am Donnerstagvormittag im städtischen Bauhof eingesetzt und schauten dabei den Mitarbeitern bei ihrer Arbeit über die Schulter. „Dabei soll es nicht nur beim Zuschauen bleiben“, schmunzelt Bauhofvorarbeiter Benedikt Beckmann, der auch Vater der 13-jährigen Hannah ist. Nach der Vorstellung des Bauhofstandorts ging es für die beiden jungen Schülerinnen der Anne-Frank-Schule Wanfried nach Heldra. Dort musste zunächst eine Holzbrücke gesperrt werden, die nicht mehr verkehrssicher ist. Anschließend durften sie noch am Kindergarten Heldra helfen, an dem aktuell neue Spielgeräte für die Krippenkinder aufgebaut werden. „Insgesamt ein sehr interessanter Einblick, den wir erhalten haben“, resümieren die beiden Schülerinnen, die jetzt einen ganz anderen Blick auf die Arbeit des Bauhofs haben.
Infos zum Girls‘ Day
2001 fand der erste Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag in Deutschland statt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Initiative D21 starteten gemeinsam diese bundesweite Aktion. Von Beginn an wurde sie vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. koordiniert. Erste Anstöße zum Girls‘ Day kamen aus den Frauen-Technik-Netzwerken, angeregt durch das Beispiel des ehemaligen amerikanischen „Take Our Daughters To Work Day“. Bereits seit 1993 besuchen Schülerinnen in den USA an diesem Tag den Arbeitsplatz ihrer Eltern oder Bekannten. Einzelne Firmen in Deutschland führten bereits einen solchen Tag nach dem amerikanischen Modell durch (Lucent Technologies, DESY u.a.) und sammelten erste gute Erfahrungen. Die Zeitschrift EMMA unterstützte das Konzept; ebenso wurde der Hamburger Töchtertag nach diesem Vorbild im Jahr 2001 initiiert. Der Name des Aktionstages wurde anhand einer kleinen Umfrage innerhalb der entsprechenden Zielgruppe (Mädchen im Alter von zehn bis 15 Jahren) in Schulklassen und Mädchen-Treffs gewählt. „Girls‘ Day“ war der von den befragten Mädchen bevorzugte Name. Da die Bezeichnung auch in der deutschen Sprache das Ziel dieses bundesweiten Aktionstags ausdrücken soll, lautet der vollständige Name Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag.