Pünktlich vor dem 455. Wanfrieder Vogelschießen verließen fast 700 Grußbriefe die Stadt Wanfried. Mindestens einmal jährlich versucht Bürgermeister Wilhelm Gebhard, sich mit einem persönlichen Schreiben an ehemalige Wanfriederinnen und Wanfrieder zu wenden, die aus privaten, beruflichen, familiären oder sonstigen Gründen im Laufe ihres Lebens in die ganze Welt verzogen sind. Die Adressdatei wurde auf Vorschlag von Gebhard erstmals im Jahr 2008 angelegt, als man die Ehemaligen zum großen Renaissancefest aus Anlass „400 Jahre Stadtrechte“ einlud. Seit dem wird versucht, die Adressdatei aktuell zu halten und stetig zu erweitern.
„Die Adressdatei der Ehemaligen umfasst neben den ehemaligen Mitbürgern auch Menschen, die sich emotional mit Wanfried verbunden fühlen und um Aufnahme in die Adressdatei gebeten haben. Fast jede Altersgruppe ist dabei,“ so Gebhard, „von 20-jährigen, die sich im Studium befinden, bis hin zu Menschen weit über 90 Jahre“. Die Adressliste beschränkt sich nicht nur auf Deutschland oder Europa, sondern umfasst mittlerweile fast jeden Kontinent, so bspw. auch Nordamerika, Südafrika oder Australien. „Immerhin 37 der ca. 700 Briefe gehen ins Ausland“, berichtet der Bürgermeister.
Alle verbindet gleichermaßen die Freude über die Post aus der Heimat. „Jeder Ehemalige ist ein Botschafter der Stadt Wanfried in der Welt, deshalb müssen sie auch regelmäßig mit Neuigkeiten ausgestattet werden“, so Gebhard. Der vierseitige Brief enthält neben der Einladung und einem Flyer zum Volks-, Schützen- und Heimatfest Informationen zu Ereignissen und Entwicklungen, die sich seit dem letzten Grußbrief im Juni 2022 zugetragen haben. So geht Gebhard beispielsweise im aktuell auf die Entwicklungen im Tourismus, auf den Sanierungsfortgang am Plesseturm, auf die Neubauten im Bereich des Brandschutzes, den aktuell gestarteten Glasfaserausbau, auf den bevorstehenden Verkehrsversuch in der Marktstraße, auf den barrierefreien Umbau der Haltestellen in Heldra und Altenburschla, die Liveübertragung der Stadtverordnetenversammlungen, auf die aktuellen Erfolge im Fußball- und im Handballsport, auf die bevorstehende Verabschiedung von Uwe Roth als langjährigen Brombeermann sowie auf den Veranstaltungskalender auf der Webseite der Stadt Wanfried ein. Der Grußbrief beinhaltet auch den Jahresrückblick 2022 von der Werra-Rundschau, der den Ehemaligen noch einmal anschaulich darstellt, was im vergangenen Jahr in Wanfried geschehen ist. „Dass sich die Ehemaligen über die Post aus der Heimat sehr freuen, zeigen nicht nur die Reaktionen, die die Stadtverwaltung erhält, sondern auch die eingehenden Spendengelder, die die Empfänger der Briefe für das Porto bereitstellen. Auch der aktuelle Versand konnte damit finanziert werden“, betont Gebhard.
Eine große Herausforderung ist für die Verwaltung nach wie vor, die Adressliste aktuell zu halten. Hier ist man stetig auf Unterstützung der Bevölkerung bzw. der Briefempfänger angewiesen. Einerseits sollten der Verwaltung Adress- sowie Namensänderungen und zugleich auch bedauerliche Sterbefälle aktuell mitgeteilt werden. Andererseits ist es wichtig, Namen und Adressen von weiteren Briefempfängern zu erhalten, die bislang der Verwaltung nicht gemeldet wurden,“ so Gebhard. „Hier kommt es immer wieder zu Fragen bzw. Beschwerden bei der Verwaltung, warum ein Familienmitglied, welches verzogen ist, keine Post aus Wanfried erhält. „Das geht natürlich nur, wenn uns die Adressen auch bekannt sind,“ so der Appell des Bürgermeisters. Bezüglich der Adressdatei kann man sich gerne an luisa.koch@wanfried.de wenden.
Ein besonderer Dank gilt der Verwaltungsfachangestellten Luisa Koch und der Auszubildenden Emily Engelhardt von der Stadtverwaltung sowie dem FOS-Jahrespraktikanten Raphael Grimm und der Schulpraktikantin des Berufl. Gymnasiums, Jil Reinhardt, die die Grußbriefe eingetütet und frankiert haben.