Die Themen Volksabstimmung und Breitbandausbau in Nordhessen standen am Montagabend auf der Tagesordnung der Bürgerversammlung, zu der Stadtverordnetenvorsteherin Jutta Niklass und Bürgermeister Wilhelm Gebhard rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Hotel „Zum Schwan“ begrüßen konnten.
Stephan Sommerfeld, Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte Ludwigstein gGmbH, stellte zunächst die Initiative Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis vor. Die Initiative wird durch das Bundesfamilienministerium im Rahmen des Förderprogramms „Demokratie leben!“ gefördert und ermöglicht Interessierten die finanzielle Unterstützung von Projekten rund um das Thema Demokratie.
Unter dem Motto „Ahles Wurscht im Werra-Meißner-Kreis!?“ referierte Andreas Ständer von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung aus Wiesbaden zur Volksabstimmung am kommenden Sonntag. Wählerinnen und Wähler können über insgesamt 15 Verfassungsänderungen abstimmen, darunter auch die Aufnahme neuer Staatsziele oder die Aufhebung der Regelung zur Todesstrafe in der hessischen Verfassung. In dem Vortrag ging Ständer auch auf die Entstehungsgeschichte der hess. Verfassung ein, die bereits sehr früh nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur begann und bereits am 01. Dezember 1946 in Kraft trat.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus den Wanfrieder Stadtteilen Altenburschla, Heldra und Völkershausen interessierten sich insbesondere für das Thema Breitbandausbau, da es gerade diese Stadtteile sind, die momentan noch unterversorgt sind. Der Stadtteil Aue wurde bereits durch die Deutsche Telekom mit schnellem Internet versorgt und ist vom jetzigen Ausbau nicht betroffen. Auch die Kernstadt ist bereits vergleichsweise gut ausgebaut.
Oliver Laible, Geschäftsführer der Broadband Academy, und Eckart Liebelt von der netcom Kassel stellten den aktuellen Ausbaufortschritt dar und erläuterten die zukünftigen Veränderungen für Wanfried und die Stadtteile. Gibt es zurzeit noch Anschlüsse, die nur mit Geschwindigkeiten von 1 bis 6 mbit/s versorgt werden können, soll nach Abschluss des Ausbaus eine Versorgung von bis zu 50 mbit/s in den meisten Fällen möglich sein.
Marco Weigand, Geschäftsführer der Weigand Bau GmbH, führte ergänzend zur technischen Seite des Projektes aus. Von Kassel ausgehend werden die einzelnen Kommunen mit Glasfaserkabel bis zu den „grauen Kästen“ (Multifunktionsgehäuse) versorgt. Für die sogenannte „letzte Meile“ bis in die Haushalte wird weiter auf das bestehende Kupferkabel gesetzt. Nach Abschluss eines ausstehenden Genehmigungsverfahrens wären dann zukünftig auch Geschwindigkeiten von bis zu 100 mbit/s möglich, je nach Entfernung der Häuser zum Multifunktionsgehäuse. „Wanfried und die Stadtteile sollen laut Ausbauplanung im zweiten Halbjahr 2019 ans Netz gehen“, so die Referenten.
„Die zahlreichen Fragen aus dem Publikum zeigen uns, dass den Menschen in Wanfried das Thema Breitbandausbau wichtig ist. Nicht nur Privatleute, sondern auch Unternehmen werden durch das schnellere Internet profitieren“, resümieren Gebhard und Niklass. Gebhard konnte zudem berichten, dass es erklärtes Ziel des Landkreises sei, alle Bürgerinnen und Bürger mit schnellem Internet zu versorgen, so auch abseits der Ortslagen gelegene Siedlungen und Höfe. Darin sei er sich mit Landrat Reuß einig.
Die anschließende Bürgerfragestunde bot Bürgerinnen und Bürgern Fragen zu aktuellen Themen zu stellen. Hier konnte Gebhard Fragen über die aktuelle Situation und die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten des verkauften Hotels „Zum Schwan“ beantworten.