In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam es zu einer ungenehmigten Plakataktion im Stadtgebiet von Wanfried. An zahlreichen Stellen wurden vorwiegend an Straßenlaternen Plakate gegen die von der hessischen Landesregierung geplante Flächenstilllegung des Staatswaldes nahe Wanfried angebracht.
Auch an drei Ortseingängen wurden große Transparente angebracht. „Die Verantwortlichen wollen mit dem Beispiel einer Beschilderung in niedersächsischen Naturwäldern scheinbar auf die Konsequenzen hinweisen, die sich aus der drohenden Flächenstilllegung in Wanfried ergeben könnten und die Bevölkerung für mögliche Folgen sensibilisieren“, so Bürgermeister Wilhelm Gebhards Vermutung. „Hätte das Land Hessen die Menschen vor Ort mitgenommen, ein transparentes Verfahren gewählt und den Pflege- und Maßnahmenplan, der für die Stilllegungsfläche erarbeitet werden soll, vorab vorgestellt und kommuniziert, würden solche Protestaktionen eventuell erst gar nicht entstehen“, ist sich der Wanfrieder Bürgermeister sicher.
Das Beispiel aus Niedersachsen zeigt jedoch deutlich, dass das Land Hessen die Menschen vor Ort endlich aufklären muss und in einen Dialog mit der Stadt Wanfried eintritt. „Ein Betretungsverbot des Waldes unter Androhung von Bußgeldern kann und darf nicht das Ziel der geplanten Stilllegung sein“, so der Wanfrieder Verwaltungschef. „Das werden sich die Wanfrieder sicherlich nicht bieten lassen“. Gebhard hat in der Nacht selbst noch einige der ungenehmigten Plakate rund um das Rathaus entfernt und den Bauhof angewiesen, die anderen Plakate ebenfalls kurzfristig zu entfernen. Das ist zwischenzeitlich erfolgt.