Eine dreiste Masche ereignete sich in Wanfried. Der Sachverhalt konnte jetzt abschließend von der Polizeistation Eschwege in enger Zusammenarbeit mit Wanfrieds Bürgermeister Wilhelm Gebhard aufgeklärt werden. Eine Hauseigentümerin aus der Wanfrieder Altstadt, die kürzlich ihr privates Wohnhaus verkaufte, hat zusammen mit ihrem Lebensgefährten bei eBay Kleinanzeigen eine Dienstleistung zur Entrümpelung und Räumung des Wohnhauses angezeigt. Daraufhin meldete sich ein junger Mann aus Bad Sooden-Allendorf, der zusicherte, die Entrümpelung und Entsorgung der Gegenstände ordnungsgemäß vornehmen zu können. Am vergangenen Wochenende tauchten dann eine größere Menge der privaten Gegenstände im nahen Umfeld von Wanfried auf. Eigentümer von Berggrundstücken und Spaziergänger entdeckten gleich zwei illegale Abladestellen im Wald, unweit des Wanfrieder Schwimmbads und in der Nähe der Kapelle der Einheit, und zeigten den entsorgten Unrat bei der Polizei und bei Gebhard persönlich an. Sehr schnell konnte festgestellt werden, wem die Gegenstände zugeordnet werden können. Private Fotos, alte Hochzeitskarten, Briefe, Pokale und vieles mehr konnten einwandfrei der Hauseigentümerin zugeordnet werden. Beide, Hauseigentümerin und ihr Lebensgefährte, reagierten entsetzt auf die aufgefundenen Gegenstände, handelten sie doch in gutem Glauben, dass alles zur Abfalldeponie nach Weidenhausen gefahren wurde. Sie konnten dann aber die entscheidenden sachdienstlichen Hinweise zur Ermittlung des jungen Mannes geben, der zusammen mit einem weiteren Helfer die Entrümpelung vor Ort durchgeführt hat. Sowohl das Kfz Kennzeichen als auch ein entsprechender Verlauf der Korrespondenz lagen vor. Trotz der Tatsache, dass es sich bei der illegalen Entsorgung nur um eine Ordnungswidrigkeit handelt und die Zuständigkeit bei der Stadt Wanfried liegt, halfen die beiden Polizeibeamten bei der Ermittlung und suchten den jungen Mann zuhause auf. Er gestand, dass es sich bei den Gegenständen um die von ihm zu entsorgenden Gegenstände handeln würde. Er selbst habe eine Fahrt ordnungsgemäß zur Deponie vorgenommen, die illegalen Abladestellen sollen jedoch durch den zweiten Mann verursacht worden sein, die von diesem alleine angesteuert worden seien. Er sei in der Zeit im Haus geblieben, so seine Beteuerung. Der zweite Mann sei aber aktuell wieder in Polen und nicht greifbar, daher würde er sich um den Unrat im Wald kümmern. Der Badestädter hat nach dem Besuch durch die Polizei sofort Kontakt zum Wanfrieder Bürgermeister aufgenommen und zugesagt, alles einsammeln zu wollen. „Er hat alle Gegenstände mühsam eingesammelt, da sie teilweise weit verstreut in abschüssigem Gelände lagen“, so Gebhard, der die Entsorgung zeitweise persönlich überwachte. „Zudem habe er alles mit Nachweis fachgerecht in Weidenhausen entsorgt“, so Gebhard, der sich zunächst zufrieden zeigt. Jetzt gelte es noch festzustellen, wer tatsächlich die illegalen Entsorgungsfahrten durchgeführt hat. Sollte sich dabei herausstellen, dass der beauftrage junge Mann alle drei Fahrten von dem Wohnhaus alleine durchgeführt hat und nicht, wie von ihm ausgesagt der polnische Freund, droht noch ein entsprechendes Bußgeld. In diesem Zusammenhang weist Gebhard noch darauf hin, dass man Entrümpelungs- und Entsorgungsarbeiten ausschließlich von seriösen Fachunternehmen durchführen lassen sollte, um Vorfälle wie diese zu vermeiden.