Zweieinhalb Wochen vor dem 450. Wanfrieder Vogelschießen sind 713 Grußbriefe aus der Brombeermannstadt auf Reisen geschickt worden.
Mindestens einmal jährlich wendet sich Bürgermeister Wilhelm Gebhard an ehemalige Wanfriederinnen und Wanfrieder, die aus privaten, beruflichen, familiären oder sonstigen Gründen im Laufe ihres Lebens in die ganze Welt verzogen sind.
„Die Adressdatei umfasst neben den ehemaligen Mitbürgern auch Menschen, die sich emotional mit Wanfried verbunden fühlen. Fast jede Altersgruppe ist dabei“, so Gebhard, „von 20-jährigen, die sich im Studium befinden, bis hin zu Menschen weit über 90 Jahre“. Die Adressliste beschränkt sich nicht nur auf Deutschland oder Europa, sondern umfasst mittlerweile fast jeden Kontinent, so bspw. auch Nordamerika, Südafrika oder Australien.
Alle verbindet gleichermaßen die Freude über die Post aus der Heimat, die stets aktuelle Informationen über Wanfried und Umgebung bereithält. „Jeder Ehemalige ist ein Botschafter der Stadt Wanfried in der Welt“, so Gebhard. So enthält der zweiseitige Brief des Bürgermeisters in diesem Jahr u.a. auch wieder die traditionelle Einladung mit beiliegendem Programmflyer zum bevorstehenden Jubiläumsschützenfest. Diese Einladung weckt gerade bei der älteren Generation schöne Kindheitserinnerungen, wie Gebhard immer wieder bestätigt bekommt. Auch der Jahresrückblick der Tageszeitung war wieder mit dabei, der den Ehemaligen noch einmal anschaulich darstellt, was im vergangenen Jahr alles in Wanfried passiert ist. Zudem weist Gebhard in seinem Brief auf das Konzert im August mit der weltberühmten Band Status Quo am Wanfrieder Hafen hin, berichtet über die neue Webseite der Stadt, über die Gründung eines Fördervereins zum Erhalt des Plesseturms, über die gegründete Werra-Hanf Genossenschaft und bedankt sich für die Spenden zur Finanzierung der Ehemaligen Post.
„Dass sich die Ehemaligen über die Post aus der Heimat sehr freuen, zeigen nicht nur die Reaktionen, die die Stadtverwaltung erhält, sondern auch die eingehenden Spendengelder, die die Empfänger der Briefe für das Porto bereitstellen“, betont Gebhard.
Eine große Herausforderung ist für die Verwaltung nach wie vor, die Adressliste aktuell zu halten. Hier ist man stetig auf Unterstützung der Bevölkerung bzw. der Briefempfänger angewiesen. Einerseits sollten der Verwaltung Adress- sowie Namensänderungen aber leider auch Sterbefälle aktuell mitgeteilt werden. Andererseits ist es wichtig, Namen und Adressen von weiteren Briefempfängern zu erhalten, die bislang der Verwaltung nicht gemeldet wurden“, so Gebhard. „Hier kommt es immer wieder zu Fragen bzw. Beschwerden bei der Verwaltung, warum ein Familienmitglied, welches verzogen ist, keine Post aus Wanfried erhält. „Das geht natürlich nur, wenn uns die Adressen auch bekannt sind“, so Gebhard.
Ein besonderer Dank gilt Beate Schröder von der Stadtverwaltung sowie den zehn Schülern der Abgangsklasse 10 der Außenstelle der Anne-Frank-Schule, die an einem ihrer letzten Schultage beim Eintüten der Briefe super geholfen haben. „Ohne sie wäre die kurzfristige Umsetzung des Briefversands nicht möglich gewesen“, freut sich Gebhard über die kurzfristige Amtshilfe der Schule.