Anfang August war für den Wanfrieder Bauhofvorarbeiter Jürgen Grein nach 49 Arbeitsjahren der letzte Arbeitstag. Der passionierte Motorradcrossfahrer wurde anlässlich dieses besonderen Tags von seinem Schwager Norbert Degenhardt mit einer BMW Enduro mit Seitenwagen vom Bauhof abgeholt. 14 Jahre stand Grein im Dienst der Stadt Wanfried. Bis zum 30. September wird der zukünftige Rentner Überstunden und Urlaubstage abfeiern. Der gelernte Betriebsschlosser und Forstwirt wechselte im Jahr 2004 auf eigenes Bestreben vom Forstamt Wehretal zur Stadt Wanfried. Die damalige Landesregierung hatte im Rahmen des Sanierungsprogramms „Operation Sichere Zukunft“ entschieden, Mitarbeiter aus dem Forstbereich freizustellen. Für Grein Grund genug, sich nach 30 Jahren bei Hessen Forst ein neues Betätigungsfeld zu suchen. Für die Stadt Wanfried ein Glücksfall, wie sich sehr schnell herausstellen sollte. Die Übernahme in den Dienst bei der Stadt Wanfried erfolgte übergangslos im Dezember 2004, wobei Jürgen Grein bereits ein Jahr später die Stellung als Vorarbeiter des Bauhofs übernahm.
Wer Jürgen Grein kennt, wird wissen, dass der wirkliche Ruhestand noch lange auf sich warten lässt, da er ohne körperliche Arbeit kaum sein kann. Wie kaum ein anderer hat sich Jürgen Grein in den Dienst der Stadt Wanfried gestellt, dabei umsichtig, engagiert, zupackend und mit ungebrochenem Tatendrang und Fleiß alle Aufgaben, die ihm übertragen wurden, erledigt.
„Jürgen Grein war nicht nur ein verlässlicher und motivierter Mitarbeiter, sondern ein Workaholic, der die Arbeit suchte, sie erkannte und erledigte“, bestätigt Bürgermeister Wilhelm Gebhard. Nicht nur die Bauhofkollegen erkannten das breite Spektrum an Fähigkeiten und Begabungen, auch bei den Mitbürgerinnen und Mitbürgern hat sich Jürgen Grein große Wertschätzung und Respekt verschafft. Besonders bei Baumpflegearbeiten oder im Umgang mit Maschinen hat die Stadt Wanfried von Jürgen Grein profitiert. Seine Ungeduld, sein Pflichtbewusstsein, seine Sorgfalt im Umgang mit Hinweisen aus der Bevölkerung, sein Verantwortungsbewusstsein gegenüber den ihm unterstellten Mitarbeitern, sein ehrgeiziger Anspruch an sich selbst und sein pausenloser Tatendrang waren vorbildlich und einzigartig. „Jürgen Grein hat den Bauhof wie seine eigene Firma geführt“, konstatieren Gebhard und Bauamtsleiter Gerd Mosebach.
„Die Entscheidung zur Einstellung von Jürgen Grein vor 14 Jahren war ein großer Gewinn für die Stadt“, ist sich Gebhard sicher, der dem zukünftigen Ruheständler auf diesem Weg für die geleistete Arbeit aufrichtig dankt und ihm für die weitere Zukunft alles erdenklich Gute wünscht. Die Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung und des Bauhofs sowie Altbürgermeister Otto Frank haben sich am vorletzten Freitagabend bei Jürgen Grein verabschiedet. Er hatte sie alle zu sich nach Hause eingeladen. Dabei wurde Grein zur Erinnerung ein Foto mit allen Kolleginnen und Kollegen überreicht.
Die Nachbesetzung der Stelle im Bauhof trat bereits am 1. Juli 2018 Benedikt Beckmann aus Aue an. Der gelernte Wasserbaumeister, der zuvor beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Hann. Münden beschäftigt war, ist vielen Wanfrieder Bürgerinnen und Bürgern auch in seiner engagierten Funktion als Stadtbrandinspektor bekannt. Die Vorabeiterstelle hat jetzt Dieter Löffler übernommen.