16 Monate des Wartens haben ein Ende. Am vergangenen Freitag konnte der Rückzug in die vertrauten Räumlichkeiten der Kindertagesstätte in der Ringstraße abgeschlossen werden. Handwerksunternehmen, Elternbeiräte, Vertreter des Kirchenvorstands, des evangelischen Gemeindeverbandes, des Trägers, der politischen Fraktionen, des Magistrats sowie das gesamte Team der Kita freuten sich gemeinsam über die Rückkehr und Wiedereröffnung der Kindertagesstätte.
Vorausgegangen waren umfangreiche Sanierungsarbeiten, die durch aufsteigende Feuchtigkeit im Boden und in den Wandbereichen des Altbaubestandes erforderlich waren. Im Herbst 2016 gab es erste Anzeichen für die aufsteigende Feuchtigkeit. Kunststoffbeschichtete Spielwürfel, die auf dem Fußboden lagerten, waren angelaufen und teilweise mit Schimmelflecken versehen. Sehr umfangreiche Untersuchungen und Analysen, die gutachterlich begleitet wurden, haben dann endlich Gewissheit gebracht.
Im März 2017 mussten drei von fünf Gruppen in die Außenstelle der Anne-Frank-Schule ausgelagert werden, um die Sanierungsarbeiten durchführen zu können. Die größte Hürde bestand zunächst darin, einen Architekten zu finden, der die Zeit und den Willen hatte, das kurzfristige Projekt zu begleiten. „Nach mehreren Absagen fanden wir dann mit Dr. Ulrich Schröter aus Oberdorla den richtigen“, erinnert sich Bürgermeister Wilhelm Gebhard, der Schröter zusammen mit Pfarrerin Rosemarie Kremmer und Kitaleiterin Silke Koch als Glücksfall bezeichnet. Er verstand es, die aufwändigen Sanierungsarbeiten im Zeit- und Kostenplan durchzuführen und gleichzeitig die aktuellen Brandschutzauflagen abzuarbeiten. Weiterhin wurde mitten in der Sanierungsplanung klar, dass eine weitere Kindergartengruppe in den bestehenden Gebäudekomplex integriert werden musste, da die Nachfrage nach Plätzen zum neuen Kindergartenjahr 2017/2018 weiter angewachsen ist.
Auch diese Aufgabe konnte gelöst werden, indem der Bewegungs- und Schlafraum geschickt verkleinert wurde und zusätzlich die Flurnischen durch das Versetzen von Wänden hinzugenommen wurden. Die Teilnehmer der kleinen Einweihungsfeier konnten sich persönlich von der gelungenen Sanierung überzeugen.
Insgesamt investierten der evangelische Gemeindeverband Wanfried und die Stadt ca. 250.000 € für alle Maßnahmen und damit ca. 30.000 € weniger als die ursprüngliche Kostenplanung vorsah, wovon die Stadt mit 90 % den Löwenanteil trägt. Sogar der Windfang wurde nachträglich noch mit erneuert. „Auch wenn die finanziellen Mittel aus eigener Kraft aufgebracht werden mussten, die im Wesentlichen über Rückstellungen des guten Haushaltsjahres 2017 gebildet wurden, da im vorliegenden Fall leider kein Versicherungsschaden vorlag, kann sich das Ergebnis sehen lassen“, so Bürgermeister Wilhelm Gebhard.
Die Kita erstrahlt in neuem Glanz, hat frische und moderne Räumlichkeiten hinzu gewonnen und wird nach der Ferienschließzeit Anfang August den 110 angemeldeten Kindern in insgesamt sechs Gruppen ein breites Bildungsangebot vermitteln“, sind sich Träger, Stadt, evangelische Kirchengemeinde und die Kita-Leitung sicher. Ein besonderes Dankeschön erfuhren von allen Seiten Architekt Dr. Schröter, die beauftragten Handwerksunternehmen, das gesamte Team der Kita, das in den vergangenen Tagen zusammen mit der Fa. WHS den Rückzug organisiert hat, sowie der Werra-Meißner-Kreis, der die Räumlichkeiten für die Zeit der Auslagerung zur Verfügung stellte. Außerdem wurde den Vertretern des Elternbeirats für das große Verständnis während der Auslagerung gedankt.