Die Stadt Wanfried ist aktuell sehr bemüht, eine Zukunftslösung für das Schloss in Aue zu finden. „Dringender Handlungsbedarf bei dem in die Jahre gekommenen Herrenhaus ist in jedem Fall geboten“, wie Bürgermeister Wilhelm Gebhard und Ortsvorsteher Bernd Auweiler mitteilen.
Erst kürzlich hat die Stadt Wanfried den öffentlichen Gehweg sperren müssen, da herunterfallende Ziegeln die Sicherheit der Passanten gefährden. Mitte Februar d. J. waren der Eigentümer und seine Lebensgefährtin tot im Schloss aufgefunden worden. Fremdverschulden konnte nicht festgestellt werden, wie die Polizeidirektion Eschwege bestätigte. „Einerseits ist dieser Vorfall tragisch, andererseits können sich daraus jedoch auch neue Chancen für das Schloss ergeben“, sagen Gebhard und Auweiler.
Jegliche Versuche, mit dem ehemaligen Eigentümer in Kontakt zu treten und ihn davon zu überzeugen, dass das Einzelkulturdenkmal einer Zukunftslösung bedarf, sind in den vergangenen 20 Jahren mehrfach gescheitert. Nach dem Tod des Eigentümers hat Gebhard unverzüglich das Nachlassgericht beim Amtsgericht in Eschwege darum gebeten, kurzfristig einen Nachlasspfleger für das Objekt einzuschalten. Das ist dankenswerterweise umgehend geschehen, sodass die Stadt Wanfried nun einen kooperativen Ansprechpartner hat, der die Gefahren, die von dem Grundstück ausgehen auch ernst nimmt.
Erst vor vier Jahren kam es zu einer Ersatzvornahme durch den Werra-Meissner-Kreis. Die Bauaufsicht sah sich gezwungen, einen Teilbereich der Stallungen, die zur geschlossenen Hofanlage gehören, abzureißen, weil er eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung darstellte und der Eigentümer jegliche Frist verstreichen ließ.
Aktuell gibt es erfreulicherweise mindestens drei Interessenten für das Schloss, die der Bürgermeister allesamt an den Nachlassverwalter verwiesen hat. Die Stadt Wanfried wird alles in ihrer Macht stehende tun, um möglichst schnell eine gute und zukunftsträchtige Nutzung des Herrenhauses anzustreben.
„Auch die Bemühungen des Heimatvereins Aue zum Erhalt der Wasserburg und für den Tourismus würden durch die Sanierung des Schlosses positiv beeinflusst“, sind sich Gebhard und Auweiler einig.
Gebhard geht dabei sogar noch ein Stück weiter. „Gelingt eine positive Vermarktung des Schlosses und eine damit verbundene Sanierung, hat das eine enorm positive Strahlkraft für die Hauptstraße von Aue, den gesamten Stadtteil und für ganz Wanfried“, ist sich Gebhard sicher.