Einen besonderen Seniorennachmittag erlebte am vergangenen Sonntag der Völkershäuser Ortsvorsteher Manfred Schneider, zu dem er selbst alle Seniorinnen und Senioren des kleinsten Wanfrieder Stadtteils ab 60 Jahren ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen hatte.
Bürgermeister Wilhelm Gebhard und Stadtverordnetenvorsteherin Jutta Niklass, die traditionell an den Seniorennachmittagen in den Stadtteilen teilnehmen, hatten für Schneider eine Überraschung mit im Gepäck. Im Rahmen der Grußworte nutzten sie die Gelegenheit, Manfred Schneider für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement zu danken und ihm für sein herausragendes Wirken in Völkershausen den Ehrenbrief des Landes Hessen zu überreichen.
Die Ehrung kam für Schneider selbst sehr überraschend, da nur Ehefrau Heike im Vorfeld eingeweiht wurde. Gebhard betonte in seiner Laudatio, dass Schneider nicht nur seit 18 Jahren dem Ortsbeirat vorsteht, sondern „auch ein wesentlicher Motor im Dorf sei und gleichzeitig einen Tausendsassa verkörpere“. In 2001 ist Schneider in große Fußstapfen getreten, als er den langjährigen und leider mittlerweile verstorbenen Ortsvorsteher Wolfgang Schein (SPD) nach der Kommunalwahl abgelöst hat. Der Vater von zwei Söhnen selbst ist parteilos. Der 73-jährige gelernte Chirurgiemechaniker und ehemalige Geschäftsführer der Firma Pfau medizinische Instrumente GmbH hat für „sein“ Dorf in all den Jahren viel gegeben und viel erreicht, wie Gebhard und Niklass attestierten.
Die größte Herausforderung bestand sicherlich in der Umsetzung der Dorferneuerung, die Schneider in den Jahren 2009 bis 2017 federführend begleitete und dabei eng mit der Stadtverwaltung und Gebhard zusammenarbeitete. Immer wieder motivierte er zahlreiche Dorfbewohner für ehrenamtliche Arbeitseinsätze und ging dabei selbst vorne weg. Der Einsatz hat sich gelohnt. Es konnte viel erreicht werden und das Dorf präsentiert sich heute als echtes Schmuckstück.
Das Engagement und der Tatendrang sind auch nach Abschluss der Dorferneuerung noch hoch. Gebhard würdigte ebenfalls den Mut Schneiders, der mit 8 weiteren Gesellschaftern im Jahr 1994 beschloss, die Tochterfirma der Firma Aesculap am Standort Wanfried selbstständig weiter zu führen. Der Mutterkonzern hatte im Jahr 1993 angekündigt, das Werk in Wanfried mit über 50 Mitarbeitern zu schließen. „Aus Sicht der Stadt Wanfried eine mutige und weitsichtige Entscheidung, da die Nachfolgefirma Pfau am gleichen Standort heute wieder über 40 Mitarbeiter beschäftigt.
Eine wahre Erfolgsgeschichte, die sowohl Manfred Schneider, den 8 weiteren Gesellschaftern, dem heutigen Geschäftsführer Bernd Range sowie der Belegschaft zuzuschreiben ist“, so Gebhard. Neben seiner Tätigkeit als Ortsvorsteher hat der ehemalige Handballer des TSV Völkershausen immer noch großes Interesse am Handballsport und verbringt zudem sehr gerne Zeit mit seinen beiden Enkeln Phil und Janis, die ihm viel Freude bereiten und neben Ehrenstadtverordnetenvorsteher Günther Winnige zu den ersten Gratulanten zählten. Schneider ist zudem weit über 30 Jahre als Sänger aktiv und leitete 25 Jahre die Geschicke des Heimatvereins, der im Ort nicht wegzudenken ist.