Zum 01. November beginnt für Gerald Wagner ein neuer Lebensabschnitt. Nach 49 Arbeitsjahren ist der 64-jährige Bauhofmitarbeiter Ende Oktober aus dem Dienst bei der Stadt Wanfried ausgeschieden und in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten. 36 Jahre stand Wagner im Dienst der Stadt Wanfried. Wagner, der 1974 eine Ausbildung zum Drucker bei der früheren Firma Wanfried-Druck Kalden (heute H.O. Persiehl Wanfried) abschloss und anschließend noch in anderen Druckereien arbeitete, holte in den Jahren 1983-1985 die mittlere Reife nach und nahm im Jahr 1987 seine Tätigkeit bei der Stadt Wanfried auf. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedete sich der gebürtige Wanfrieder jetzt von seinen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus.
Wagner durfte noch zwei Jahre Erich Thomas als Bürgermeister erleben, ehe Otto Frank für 18 Jahre das Amt des Verwaltungschefs im Rathaus übernahm. Die letzten 16 Jahre begleitete Bürgermeister Wilhelm Gebhard das Arbeitsleben von Gerald Wagner, der nach einem langen Arbeitsleben nun froh ist, dass der Renteneintritt gekommen ist. Die Arbeit im Bauhof ist Wagner in den vergangenen Jahren immer schwerer gefallen. „Jede Jahreszeit hat ihre Herausforderungen“, so Wagner. Im Winter ist es nass-kalt oder winterlich, verbunden mit Winterdienst, spz. an den Wochenenden. Im Frühjahr beginnt die Mähsaison und man kommt ab Mai kaum hinterher, alle öffentlichen Rasenflächen entsprechend der Erwartungshaltung zu pflegen. Dann die Vor- und Nachbereitungen zum Schützenfest, Hecken schneiden, Rabatten pflegen, Blumen gießen, Unkraut beseitigen, zudem ganzjährig die Straßenreinigung, Abfallbehälter leeren uvm.. Im Herbst folgt das bergeweise Einsammeln von Laub, das mühsame Leeren der Regeneinläufe in allen Straßen Wanfrieds einschließlich der Stadtteile und das Ablesen der Wasseruhren. Und dann stand jedes Mal bereits der nächste Winter vor der Tür. „Besonders unangenehm war für Wagner, wenn mal wieder ein Hund sein Geschäft auf öffentlicher Fläche erledigt hat und ihm beim Rasenmähen sprichwörtlich „die Scheiße um die Ohren flog“. Hier wünscht sich Wagner für seine Kollegen im Bauhof mehr Respekt von den Hundehaltern. Wagner ist froh, dass der technische Fortschritt in den vergangenen Jahren einige Arbeiten erheblich erleichtert hat. In dem Zusammenhang erinnert sich Wagner an das mühsame Absaugen von Hand des Schwimmbadbeckens oder an das Anheben der schweren Schachtdeckel zum Reinigen der Kanalhaltungen.
Wagner hat im Bauhof die Wendezeit in den Jahren 1989/1990 erlebt sowie das Renaissancefest aus Anlass „400 Jahre Stadtrechte“ im Jahr 2008, das Jubiläumsfest „1200 Jahre urkundliche Ersterwähnung“ im Jahr 2013 oder auch das große Fest „30 Jahre Grenzöffnung“ im Jahr 2019. „Auch hier gab es für den Bauhof immer viel zu tun, darunter auch außergewöhnliche oder einmalige Arbeitsaufträge“, so Wagner, der es dann häufig bedauert hat, dass die Kollegen des Bauhofs nicht wirklich mitfeiern konnten, weil sie für Arbeitseinsätze eingeteilt waren. Bürgermeister Wilhelm Gebhard bedankte sich jetzt bei Wagner für die geleistete Arbeit und wünscht ihm für den nun anstehenden Ruhestand alles Gute, viel Gesundheit und die nötige Ruhe für die schönen Dinge im Leben. Gebhard attestierte Wagner, dass es kaum einen Bauhofmitarbeiter gibt und gab, der innerhalb Wanfrieds so viele Menschen kannte und stets für ein freundliches Wort oder einen netten Gruß zu haben war.