Wanfried. Fast 11.000 Übernachtungen verbuchte Wanfried in vergangenen Jahr, 3,3 Prozent mehr als noch 2017. Bei der Zahl der Gästeankünfte gab es sogar ein fettes Plus von 16,4 Prozent. Mehr als 4.700 Besucher lockte die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten ins Werratal. Damit hat sich Wanfried entgegen dem kreisweiten Trend entwickelt, denn der Landkreis musste einen leichten Rückgang bei den Touristenzahlen hinnehmen.
„Über die positiven Tourismuszahlen freuen wir uns natürlich riesig“, so Bürgermeister Wilhelm Gebhard. Einerseits sind die Zahlen der Ankünfte und der Übernachtungen deutlich gestiegen, andererseits hat sich auch die Verweildauer der Gäste in Wanfried in den vergangenen zehn Jahren deutlich erhöht.
Die positive Entwicklung im Tourismus war bereits in den vergangenen drei Jahren zu erkennen und reiht sich in die gleichfalls erfreuliche Entwicklung der städtischen Finanzen und der Entwicklung der Einwohnerzahlen ein. „Der Erfolg beim Tourismus hat viele Väter und Mütter“, so Gebhard. „Das Ehrenamt und das Hauptamt harmonieren in Wanfried sehr gut miteinander, wir haben tolle engagierte Vereine, super Angebote, dienstleistungsorientierte Gastgeber, eine gute Gastronomie, eine traumhafte Landschaft sowie eine gute Rad- und Wanderwegeinfrastruktur, die vom Geo-Naturpark Frau-Holle-Land gut vermarktet wird. Die Stadtverwaltung und der ehrenamtlich besetzte Arbeitskreis Tourismus unter der Leitung von Erhard Niklass arbeiten gut zusammen und setzen stetig neue Ideen um.
Weitere, qualitativ hochwertige Beherbergungsbetriebe sind in den vergangenen Jahren an den Start gegangen. Hier muss beispielhaft die aufwändige Sanierung des Leistersberghauses der Familie Kalden genannt werden, das mit fünf Sternen die höchste Klassifizierung des DTV in Wanfried erhalten hat. „Den Privatleuten, die in diesem Bereich investiert haben, sind wir sehr dankbar“. Auch die Konzerte mit Weltbands am Wanfrieder Hafen tragen zur positiven Entwicklung der Tourismuszahlen bei, und der Hafen als zentraler touristischer Magnet sowieso. Zudem habe Wanfried dank des Büroleiters Christoph Hoffmann und unseres Auszubildenden Christoph Braun die modernste Webseite der Region, der dort befindliche Imagefilm zeigt eindrücklich das breite Angebot der Stadt. Eine neue, sehr ansprechende Imagebroschüre ist entstanden und der Arbeitskreis hat einen Gästefragebogen implementiert, um von den Urlaubern zu erfahren, was gut und was schlecht läuft. „Die Rückmeldungen sind zu über 90 % sehr positiv, was uns natürlich außerordentlich freut“, so Gebhard. Die Gästeführer bieten historische Stadtführungen an, die bei vielen Touristen hervorragend ankommen. „Darüber hinaus haben wir ja viele weitere Kleinode“, so Gebhard. Die Wasserburg in Aue, das Museum mit Dokumentationszentrum zur deutschen Nachkriegsgeschichte in Wanfried, das Museum in Heldra, eine Indoor-Golfanlage, die Bogensportanlage und vieles mehr. All diese verschiedenen oder unterschiedlichen Angebote und die gute Gastronomie bilden in Summe ein großes Ganzes. „Dass die durchschnittliche Verweildauer eines Gastes in Wanfried innerhalb der letzten zehn Jahre um fast einen kompletten Tag angestiegen ist, haben wir auch diesen vielen kleinen Angeboten zu verdanken“, so der Bürgermeister.
Auch die Vermarktung der Stadt, die Gebhard bereits bei seiner Wahl zum Bürgermeister im Jahr 2007 angekündigt hat, tragen Früchte. Schon damals hatte er gesagt, man müsse Wanfried als Produkt begreifen und dieses als solches bekannter machen. Presse, Funk und Fernsehen haben sich in den vergangenen Jahren die Klinke in die Hand gegeben und auf unterschiedliche Art und Weise überregional über die Kleinstadt in der Mitte Deutschlands berichtet. So auch am vergangenen Samstag erneut in der Süddeutschen Zeitung. Nicht zuletzt auch wegen der vorbildlichen Arbeit der Bürgergruppe für den Erhalt Wanfrieder Häuser, die seit elf Jahren Immobilien an Neubürger vermittelt. Nicht selten habe Gebhard Menschen kennenlernen dürfen, die aufgrund der positiven Berichterstattung dem Ort einen Besuch abgestattet haben. Auch das habe zur positiven Entwicklung der Tourismuszahlen beigetragen. Im Jahr 2018 habe zudem das große Jubiläum des Wanfrieder Schützenvereins ebenfalls zu den positiven Übernachtungszahlen beigetragen.
„Die Zahlen werden im Jahr 2019 voraussichtlich rückläufig sein“, kündigt Gebhard an, da das Hotel zum Schwan aktuell noch keinen neuen Pächter hat. Derzeit planen jedoch der Eigentümer und ein Pachtinteressent den Umbau des Hauses, um weitere Zimmerkapazitäten zu schaffen, die dringend benötigt werden. Auch die Planungen eines Privatinvestors, das Keudell’sche Schloss zum Gäste- und Seminarhaus umzubauen, ist für die zukünftige Entwicklung positiv. Wird das am Ende alles wie geplant umgesetzt, werden die Zahlen wieder deutlich steigen. „Die Stadt wird die Umsetzung der Vorhaben positiv begleiten und sie im Bedarfsfall im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen“, so Gebhard abschließend.