Das Wanfrieder Heimatmuseum und Dokumentationszentrum zur deutschen Nachkriegsgeschichte öffnet am Sonntag, 3. November für Besucher und Interessierte letztmalig in den gewohnten Räumlichkeiten des Keudell’schen Schlosses seine Türen. Anschließend wird die Stadt Wanfried gemeinsam mit den ehrenamtlichen Museumsführern den Umzug vorbereiten, da das Objekt „Marktstraße 2“ Anfang September an ein privates Ehepaar aus Süddeutschland verkauft wurde. Der Besitzübergang ist im Dezember vorgesehen.
Museumsbesucher können sich bis zum 3. November zu den gewohnten Öffnungszeiten (samstags 15-17 Uhr und sonntags 10-12 Uhr) in anschaulicher Weise die Situation an der früheren innerdeutschen Grenze mit ihren unüberwindlichen Grenzsicherungsanlagen am Modell ansehen und sich über die unterschiedlichen Grenzsicherungssysteme der DDR informieren. Zahlreiche Publikationen, Zeitungsberichte und Filme dokumentieren die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse im geteilten Deutschland. Zudem gibt es eine umfangreiche Ausstellung zur Werrakeramik, anschauliche Informationen zum Wanfrieder Abkommen sowie geologische und heimatkundliche Ausstellungsstücke.
„Um das Museum zeitgemäß und attraktiv für Gäste, Besucher und Einheimische zu gestalten, wird zurzeit mit Hilfe von Fördermitteln aus dem LEADER-Programm ein professionelles Rahmenkonzept erarbeitet, das uns als Grundlage für die weitere Planung und für die politische Gremienbehandlung dient“, so Bürgermeister Gebhard, der sich zusammen mit den Ehrenamtlichen um Erhard Niklass, Olaf Prehm, Heinz Starcke und Holger Döring für die Zukunft des Museums einsetzt. „Da wir davon ausgehen, dass die Konzepterstellung, die Gremienberatungen, die Umsetzung und die Sanierung geeigneter Räumlichkeiten bis zu zwei Jahren in Anspruch nehmen wird, laden wir alle Interessierten herzlich ein, den Oktober und das erste Novemberwochenende zu nutzen, um dem Wanfrieder Heimatmuseum und Dokumentationszentrum an gewohnter Stelle einen Besuch abzustatten“. Das anstehende Jubiläum „30 Jahre Mauerfall“ ist dafür ein guter Anlass, um sein Wissen zur deutsch-deutschen Grenzgeschichte in unserer Region noch einmal ins Bewusstsein zu rufen oder der jüngeren Generation anschaulich aufzuzeigen, was die Diktatur in der ehemaligen DDR und die Teilung beider deutscher Staaten für Menschen im Alltag bedeutet haben“, so Wilhelm Gebhard, der den vier Museumsführern und allen Vorgängern, speziell Klaus Streitenberger und Uwe Eberhardt, für die Unterstützung und für das Geleistete sehr dankbar ist. „Wir alle sind uns einig, dass wir diese wichtige Einrichtung für die Nachwelt erhalten und sie zukunftsfähig machen müssen“, so Niklass.
Gruppenführungen und weitere Besichtigungstermine können nach Vereinbarung mit Erhard Niklass (05655 923547) oder Olaf Prehm (05655 92134) erfolgen.
Kinder ab 8 Jahren und Jugendliche bis Vollendung des 18. Lebensjahres zahlen 1,50 EUR Eintritt, Erwachsene 3,00 EUR, Gruppenpreise erfolgen nach Vereinbarung.