Am Samstag, 08. Juli wäre Maria Katzer 100 Jahre alt geworden. Leider ist die Namensgeberin der Maria-Katzer-Stiftung mit Sitz in Wanfried bereits am 18. März 2011 im Alter von 87 Jahren verstorben. Maria Katzer wuchs in Rabenseifen (früher: Landkreis Mährisch-Schönberg) auf und musste nach dem 2. Weltkrieg aus dem heutigen Tschechien mit der Familie fliehen. Bis 2005 lebte die Seniorin enorm sparsam und zurückhaltend im Wanfrieder Stadtteil Aue, ehe sie sich aus Altersgründen im Jahr 2005 dazu entschloss, in eine Altenpflegeeinrichtung nach Eschwege zu ziehen. Noch zu Lebzeiten hat sich Maria Katzer mit ihrem Bankberater Claus Wehr für eine Stiftung entschieden, unter der Bedingung, dass sich Herr Wehr um die Stiftung kümmert. Am 02.08.2010 wurde die Stiftung mit dem offiziellen Namen „Maria-Katzer-Stiftung zur Förderung der Stadt Wanfried und ihrer Stadtteile“ mit einer ersten Einzahlung gegründet und die Stiftungsurkunde vom RP Kassel überreicht.
Nur 7 Monate später verstarb Maria Katzer und ihr mühsam erspartes Vermögen ging komplett in die Stiftung über. Für den Stiftungsvorstand um Vorsitzenden Claus Wehr und den beiden Vorstandsmitgliedern Wilhelm Gebhard und Heinrich Schuchardt Grund genug, im Rahmen des 100. Geburtstags von Maria Katzer der Verstorbenen zu gedenken und dankbar auf die vergangenen 13 Jahre seit Gründung der Stiftung zurückzublicken. Dazu traf sich der Vorstand jetzt am Grab von Maria Katzer.
„Die Zurückhaltung und die Sparsamkeit der Stifterin sind für uns Verpflichtung und Verantwortung zugleich, mit dem Stiftungskapital sorgfältig umzugehen,“ betonen Wehr, Gebhard und Schuchardt. „Wir haben Maria Katzer unglaublich viel zu verdanken und können dank der Zinserträge sinnvolle Projekte in den fünf Wanfrieder Stadtteilen fördern und unterstützen, die aufgrund leerer öffentlicher Kassen ansonsten nicht möglich wären. Die Stiftung ist für Wanfried sprichwörtlich der 6-er im Lotto“, so die drei Vorstandsmitglieder, die von Maria Katzer im Jahr 2010 noch selbst in den Stiftungsvorstand berufen wurden. Claus Wehr als ihr Bankberater, Heinrich Schuchardt in seiner damaligen Funktion als Ortsvorsteher von Aue und Wilhelm Gebhard als Bürgermeister der Stadt Wanfried sollten dem Vorstand angehören.
Die Satzung, die von der Stifterin maßgeblich mit erarbeitet wurde, hat als Stiftungszweck die Förderung von Kultur, Bildung und Erziehung, Sport, Denkmalschutz, Heimatpflege und Heimatkunde. So dürfen Museen, Bibliotheken, Kultur-, Musik- oder Theaterprojekte, Schulen, Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen, Sportvereine oder die Vergabe von Preisen und Auszeichnungen für schulische oder sportliche Wettbewerbe gefördert und unterstützt werden. Auch die Unterstützung der Pflege und Erhaltung von Kulturdenkmälern, der Verschönerung des Ortsbildes und der Erhöhung des Freizeitwerts sind Bestandteil des Stiftungszecks. Es dürfen keine Mittel für Zwecke vergeben werden, die zu den Pflichtaufgaben der Kommune gehören. Mittlerweile hat die Stiftung in den vergangenen 13 Jahren insgesamt 142 Anträge unterstützen können. Bis zum aktuellen Zeitpunkt sind Zuwendungen in Höhe von insgesamt 95.744 € beschlossen worden und bspw. an Wanfrieder Schulen, Kindertagesstätten, an die Kirchengemeinden, an Vereine, Museen und an Privatinitiativen geflossen. Für die Dorfverschönerung und für die Vergabe des Wanfrieder Bürgerschaftspreises gab es ebenfalls Zuschüsse von der Stiftung. Besonders die finanzielle Förderung des ehrenamtlichen Engagements liegen im Fokus der Stiftung. „In den Jahren 2017 bis 2022 hat auch die Stiftung unter den extrem niedrigen Zinsen gelitten. Doch aufgrund einer höheren Risikobereitschaft und einer gesunden Streuung des Stiftungskapitals in verschiedene Anlagen war es immer möglich, fast alle Anträge und Wünsche aus den Zinserträgen zu unterstützen“, blicken die Vorstandsmitglieder mit etwas Stolz zurück, die sich aktuell über steigende Zinsen freuen. In diesem Zusammenhang verweist der Vorstand auf die Möglichkeit von Zustiftungen bzw. Spenden an die Stiftung, die dann ebenfalls treuhänderisch verwaltet bzw. womit o.g. Zwecke gefördert werden.