Stadtteile Wanfried

Altenburschla

Altenburschla liegt umrahmt von bewaldeten Bergen im lieblichen oberen Werratal. Sein Dorfanger in der Ortsmitte mit der erhaltenen steinernen Thing- und Gerichtsstätte von 1688 ist umgeben von allen wichtigen Gebäuden des Ortes, Pfarrhaus, Kirche, Gemeindeschänke, Dorfgemeinschaftshaus mit Kindergarten und Gästehaus.

Im Jahre 860 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, wird der Ort 874 Fuldaisches Besitztum und 1365 an Hessen verkauft. Die Kirche von 1362 wird 1564 erneuert und bekommt einen Turm. In den großen Kriegen des 17., 18. und 19. Jahrhunderts wird der Ort infolge seiner Grenzlage zum thüringischen Westergau wiederholt von durchziehenden Truppen besetzt und geplündert. Durch die Grenzziehung nach dem 2. Weltkrieg wird Altenburschla wieder einmal Grenzdorf und bleibt es, umgeben im Osten, Süden und Westen von der bis zum November 1989 undurchlässigen innerdeutschen Grenze.

Die Geschlossenheit von Altenburschlas Ortsbild vermittelt einen gepflegten Gesamteindruck mit seinen blumengeschmückten, schönen alten Fachwerkhäusern. Altenburschla ist staatlich anerkannter Erholungsort, ausgezeichnet mit Gold- und Silbermedaille und dem Ehrenpreis der Deutschen Gartenbaugesellschaft als Landes- und Bundessieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ in den Jahren 1959 bis 1973.

Aue

Dort, wo das untere Werratal sich auszubreiten beginnt, liegt – im Süden von den Hängen des Schlierbachswaldes abgegrenzt – der Stadtteil Aue. Der Ort wird 1128 erstmalig urkundlich erwähnt. Jedoch gibt es Hinweise, dass die eigentliche Gründung des Dorfes Aue – damals Owa genannt – bereits um das Jahr 900 unterhalb des Solberges erfolgt sein muss.

Die früher in Aue ansässigen Adelsgeschlechter „von der Aue“ (bis 1380), „von Hornsberg“ (1424 – 1435), „von Eschwege“ (ab 1435) und das Cyriakusstift in Eschwege waren eng mit der Geschichte des Dorfes verbunden. Die Jahrhunderte andauernden Streitigkeiten um den Besitz der Güter zwischen den Landgrafen von Hessen und Thüringen fanden erst 1436 ein Ende, als Aue endgültig an Hessen fiel.

Zeugen jener Zeitepoche sind einige heute noch erhaltene Baudenkmäler und zwar die Ruine einer Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert, das 1576 erbaute Schloss derer „von Eschwege“ und die ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert stammende und später erweiterte Kirche, die durch ihre besondere Lage das Dorfbild entscheidend mitprägt.

Neben schmucken Fachwerkhäusern haben sich Neubauten in das moderner gewordene Gesamtbild harmonisch eingefügt. Im Rahmen der verbesserten Infrastruktur und einer sinnvollen Freizeitgestaltung stehen u.a. Dorfgemeinschaftshaus, Kinderspielplätze, eine Turnhalle mit Kegelbahn und ein gut angelegter Sportplatz zur Verfügung.

Heldra

Die Geschichte des Fachwerkdorfes Heldra ist weit über 1.100 Jahre alt. Wir finden es erstmalig in der Urkunde aus dem Jahre 874 unter dem Namen Heldron erwähnt.

Die Schwierigkeiten und Probleme als Grenzgemeinde sind dem Dorf schon damals in die Wiege gelegt worden. Hier berührten sich die Grenzen der alten Stämme der Hunnen, Chatten und Hermanduren. Später war es Grenzgebiet zwischen Franken und Sachsen, danach zwischen dem Königreich Preußen und Kurhessen.

Das alte Heldra breitete sich ursprünglich um die ehemalige Feldmühle aus. Etwa zu Beginn des 15. Jahrhunderts verließen die Bewohner des damaligen „Hellerbach“ ihren bisherigen Standort und siedelten sich um die Hellerburg nahe der Werra an. Grund dafür ist wahrscheinlich gewesen, dass der Ort aufgrund der nahen Heerstraße häufig teilweise zerstört worden war. Der 30jährige Krieg brachte wieder Angst und Schrecken nach Heldra. Nach Kriegsende lebten nur noch 15 Familien und 6 Witwen in dem Ort.

In Heldra befinden sich die Geburtshäuser der Familien der geschichtlich bekannten Persönlichkeiten August Hermann Francke und Friedrich Wilhelm von Steuben. Der Theologe und Pädagoge August Hermann Francke (1663 – 1727, Vertreter des Pietismus) hatte ein ganzes Netz von Schulen, Waisenhäusern, Lehrer-Seminaren u.v.m. gegründet, heute bekannt als Franckesche Stiftung in Halle. General Friedrich Wilhelm von Steuben (1730 – 1794) führte an der Seite von George Washington, dem späteren Amerikanischen Präsidenten, den Freiheitskampf siegreich gegen die Engländer.

Eng mit dem Namen Heldra ist das über dem Werratal liegende Felsmassiv des Heldrasteins verbunden. Der Heldrastein, 503 m über dem Meeresspiegel, Krone des Werratals genannt, ist einer der schönsten Aussichtspunkte Mitteldeutschlands. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis zur Wartburg, dem Thüringer Wald, zur Wasserkuppe in der Rhön und im Norden bis zum Harz.

Völkershausen

Der kleinste Stadtteil Wanfrieds blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. 876 erstmals urkundlich erwähnt, bietet der reizvoll am Fuße des Schlierbachswaldes gelegene Ort seinen Gästen heute viel Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: Ausgedehnte Wanderwege in der waldreichen Umgebung, Reit- und Angelgelegenheiten.

1978 errang Völkerhausen den Landessieg, 1979 sogar den Bundessieg im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

Der malerische Ort mit seinen Fachwerkgebäuden, dem Rittergut und der Kirche mit dem Turm aus dem 14. Jahrhundert ist wahrscheinlich noch älter als 1.100 Jahre. In der Kirche fand man bei Umbauarbeiten eine Hufeisenapsis, die aus der Zeit des Bonifatius stammt.

Gern kommen Fremde nach Völkershausen, viele verbringen regelmäßig ihre Ferien in dem kleinen Ort an der Werra.