Museen

Wanfried verfügt über drei Museen: das Heimatmuseum Wanfried, das Dorfmuseum Heldra und das Turmmuseum in der Wasserburg in Aue.

Heimatmuseum Wanfried

Das Wanfrieder Dokumentationszentrum zur deut­­schen Nachkriegsgeschichte befand sich bis Ende Oktober 2019 im KeudelIschen Schloß und stellte in anschaulicher Weise die Situation an der früheren innerdeutschen Grenze mit ihren un­über­windlichen Grenzsicherungsanlagen dar. So zeigte unter anderem ein maßstabgerechtes Modell des thüringischen Dorfes Großburschla besonders deutlich die unterschiedlichen Grenz­sicherungs­systeme der DDR auf.

Über 3.000 Publikationen (Bücher, Dokumente etc.) ermöglichten einen guten Einblick in die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse im geteilten Deutschland, insbesondere in der früheren DDR. Sehr ausführlich waren auch die Ereignisse vor und nach der Mauer- und Grenz­öffnung festgehalten.

Anhand ständig gesammelter und geordneter Zeitungsausschnitte aus regionaler, überregionaler und ausländischer Presse (beginnend mit den Flucht­bewegungen der DDR-Bürger über Ungarn 1989 bis zum heutigen Tag) konnte der interessierte Besucher in diesem mehrere hundert Seiten umfassenden Nach­schlagewerk die Entwicklung in Deutschland stets aktualisiert nachlesen. Des weiteren standen diverse Videofilme über die Umbruchphase in der Ex-DDR, auch in englischer und französischer Sprache, zur Verfügung.

Das Wanfrieder Heimatmuseum ist bis auf Weiteres geschlossen. Die Exponate aus dem Wanfrieder Heimatmuseum wurden eingelagert, bis ein neuer Standort gefunden ist.

Ihr Ansprechpartner:
Herr Erhard Niklass
Ringstraße 22
37281 Wanfried
Telefon: 05655 – 923547

Ihr Ansprechpartner:
Herr Olaf Prehm
Hohmann-Gottsleben-Weg 15
37281 Wanfried
Telefon: 05655 – 92134

Dorfmuseum Heldra

Heimatkundliche Sammlung, Reproduktionen alter Fotos
August-Hermann-Francke-Platz
37281 Wanfried-Heldra

Öffnungszeiten:
nach telefonischer Anmeldung und Terminabsprache mit:

Herrn Hubert Steube
Hintergasse 14
37281 Wanfried-Heldra
Tel. 05655 8259

Herrn Werner Jung
Obergasse 21
37281 Wanfried-Heldra
Tel. 05655 679

Turmmuseum Wasserburg Aue

Besuch im kleinsten begehbaren Museum Hessens lohnt sich – Besonderheiten auf der Wasserburg in Aue

Es ist nur ein Raum und wenn sich vier Personen darin aufhalten, wird es schon eng, ab der fünften Person ist der Raum im Grunde überfüllt. Hessens kleinstes begehbares Museum ist nur vier Quadratmeter groß und befindet sich seit Juli 2016 im Turm der Wasserburg in Aue.

Doch der Besuch lohnt sich, denn auf dieser kleinen Fläche werden eine Vielzahl erstaunlicher Funde gezeigt, die das Alltagsleben einer Burg im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit illustrieren.

Urkundlich erwähnt wurde die Wasserburg in Aue zuerst 1272. Vierhundert Jahre später, 1637, als der 30jährige Krieg auch im Werratal tobte, wurde sie von kroatischen Truppen eingenommen und wahrscheinlich aus Unachtsamkeit in Brand gesteckt. Die Burg brannte ab, die Reste fielen zusammen und blieben als Schutthaufen erhalten, sodass heute nur noch das steinerne Untergeschoss steht. Für die Archäologen war dies ein Glücksfall, weil sich Ihnen nur selten ein Ausgrabungsort bietet, in dem die Funde seit so langer Zeit unberührt liegen.

Im Museum werden die bedeutendsten Funde nun gezeigt. Etwa die grün und schwarz glasierten Kacheln mehrerer Öfen, von denen etliche mit biblischen Motiven der Reformation verziert sind. Und kurioses lässt sich darauf entdecken: etwa Moses mit Teufelshörnchen. Das Gebäude, dessen Grundfläche 23×23 Meter ist, hatte drei Geschosse und zwei Dachgeschosse. Der Turm der Burg gehört ursprünglich gar nicht zum Ensemble. Er wurde 1920 aus dekorativen Gründen errichtet. „Da dachten wir uns, wenn er schon da ist, kann man ihn auch einer Nutzung zuführen“ sagte Hans-Jürgen Germerodt, Vorstandsmitglied des Heimatvereins Aue.

Der Aufbau und die Einrichtung des Museums wurden durch Dr. Karl Kollmann und Robert Köcher übernommen. Der Unterhalt der Burg ist kostenintensiv. Der Heimatverein Aue benötigt daher immer wieder Geld für Investitionen. Auch die Fundstücke wurden mit Hilfe von Spenden aufwändig restauriert – etwa der Sparkassenstiftung Werra-Meißner, die einen großen Betrag beisteuerte, der VR Bank, der Sparda Bank und vielen privaten Spendern. Großer Dank gilt auch den unzähligen Kleinspendern, die bei Besuchen einen Obolus geben.

Führungen und Öffnungszeiten

Öffnungszeiten des Museums auf Anfrage.

Führungen auf der Wasserburg: 3 EUR pro Person

Ab 10 Personen Führung mit Imbiss: 10 EUR pro Person

Ihr Ansprechpartner

Heimatverein Aue e.V.

heimatverein-aue.de
heimatverein.aue@gmx.de